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Amtssprache: Spanisch,
Guaraní Hauptstadt: Asunción Staatsoberhaupt: Dr.
Nicanor Duarte Frutos Fläche: 406.752
km² Einwohnerzahl: 6.191.368 (Stand Juli
2004) Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner pro
km² Nationalfeiertag: 15. August Währung:
Guaraní Zeitzone: UTC-4 / MEZ -5 / MESZ
-6 Nationalhymne: Paraguayos, República o
muerte Kfz-Kennzeichen: PY Internet-TLD:
.py Vorwahl: +595 Wahlspruch: �Paz y
justicia�
Geographie Der Río Paraguay durchfließt das
Land von Norden nach Süden und gliedert es in zwei sehr unterschiedliche
Teile. Während sich im Westen die sehr dünn besiedelte, trockene und heiße
Savannenlandschaft des Gran Chaco erstreckt, befinden sich im Osten des
Landes wasserreiche Grasländer und Feuchtwälder. Dort lebt auch der
überwiegende Teil der Bevölkerung. Klima Die nördliche Landeshälfte gehört zu
den wechselfeuchten Tropen, im Süden herrscht subtropisches Klima vor. In
Asunción reichen die mittleren Monatstemperaturen von 17 °C im Juli bis 27
°C im Januar. Im Gran Chaco können an heißen Tagen 45 °C überschritten
werden, während die Temperaturminima um -5 °C liegen. Die
Jahresniederschläge erreichen im Bergland bis 2.000 Millimeter und sinken
nach Westen auf Werte um 500 Millimeter. Die Hauptregenzeit dauert von
Dezember bis März. Bevölkerung Über 90% der Paraguayer sind
Mestizen. Dies liegt vor allem an einer auf Mischung angelegten
Bevölkerungspolitik im 19. Jahrhundert und dem Fehlen einer
Masseneinwanderung aus Europa wie etwa in den Nachbarländern Brasilien und
Argentinien. Es gibt regional bedeutende Minderheiten von Europäern und
eingeborenen Indianern, unter denen die Guaraní die bedeutendste Gruppe
sind. Ihre Sprache (Guaraní) ist heute eine der offiziellen Sprachen des
Landes. Im Nordwesten wohnt die zahlenmässig unbedeutende, aber mit großen
Privilegien ausgestattete Minderheit der deutschsprachigen Mennoniten, die
sich durch ständige Zuwanderung aus den Vereinigten Staaten, Kanada und
Mexiko inzwischen auf 45-50.000 Personen beläuft. In der brasilianischen
Grenzregion leben inzwischen ca. 500.000 portugiesischsprachige Siedler,
davon sind 150.000 Brasilianer Deutschstämmige aus den Bundesstaaten Rio
Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná. Sie werden auch Brasiguayos
genannt. 5 % bis 7 % der Paraguayischen Bevölkerung sind Deutsche oder
Deutschstämmige. In der Regierungszeit des deutschstämmigen
Staatspräsidenten Alfredo Stroessner 1954-1989 sind zehntausende von aus
Brasilien stammenden Deutschen eingewandert. Seit seinem Sturz im
Februar/März 1989 sind weitere 150.000 Deutschstämmige aus Südbrasilien
eingewandert. Der überwiegende Teil der Bevölkerung wohnt östlich des Río
Paraguay und hier besonders in der Gegend um Asunción sowie nahe der
Grenze zu Brasilien. Der Norden und der Westen des Landes, insbesondere
die Ebene des Gran Chaco, sind dagegen fast unbesiedelt. Wichtige Städte Paraguays größte und
wichtigste Stadt ist die Hauptstadt Asunción mit etwa einer Million
Einwohner im Ballungsraum, das Zentrum von Verwaltung, Industrie und
Handel. Zweitgrößte Stadt ist Ciudad del Este (239.500 Einwohner) nahe der
Grenze zu Brasilien und Argentinien, eine schnell wachsende Stadt, die als
Einkaufs- und Handelszentrum, aber auch als Metropole des Schmuggels
bekannt ist. Weitere wichtige Städte sind Pedro Juan Caballero (etwa
65.000 Einwohner) im Nordosten und Encarnación am Río Paraná. Verwaltung
Departamento
Alto
Paraguay Alto
Paraná Amambay Asunción Boquerón Caaguazú Caazapá Canindeyú Central Concepción Cordillera Guairá Itapúa Misiones Ñeembucú Presidente
Hayes Paraguarí San Pedro |
Einwohnerzahl
(08/2002)
15.008 563.042 64.153 513.399 45.617 448.983 139.241 140.551 1.363.399 180.277 234.805 176.933 463.410 103.633 76.738 81.876 226.514 318.787 |
Hauptstadt
Fuerte
Olimpo Ciudad del Este Pedro Juan
Caballero Asunción Filadelfia Coronel
Oviedo Caazapá Salto del
Guairá Areguá Concepción Caacupé Villarrica Encarnación San
Juan Bautista Pilar Pozo Colorado Paraguarí San
Pedro |
Geschichte Das Land zwischen Río Paraná und
Río Paraguay wurde seit Mitte des 16. Jahrhunderts von den Spaniern in
Besitz genommen. Die indianische Urbevölkeruung, die Guaraní, konnten der
Eroberung nur schwachen Widerstand leisten, so dass das Gebiet 1543 in das
spanische Vizekönigtum Peru überging und als erster Ort auf amerikanischem
Boden unter die Verwaltung eines mestizischen Gouverneurs gestellt wurde.
Die Mestizen, die aus der Verbindung zwischen Spaniern und Guaraní
hervorgingen, betrachteten sich als die "weiße Oberschicht" und begannen,
die Indianer auszubeuten und sie zu Leibeigenen zu machen. Erst die
Jesuitenmissionare konnten das Vertrauen der Indianer zu den Europäern
zurückgewinnen. Die Padres fassten im 17. Jahrhundert die verschiedenen
Stämme der Guaraní in eigene, selbstverwaltete Siedlungen, die sogenannten
Reduktionen, zusammen und bauten ein Gemeinwesen auf, in dem alle Bewohner
gleiche Rechte und Pflichten besaßen. Zu einer Zeit, als man in Europa
noch darüber stritt, ob die Indianer überhaupt eine Seele hätten,
förderten die Jesuiten neben den praktischen auch die künstlerischen und
geistigen Fähigkeiten der Indianer. So wurden die Jesuiten zu Vätern des
Staatsvolkes der Guaraní und zu Vorläufern der "Theologie der Befreiung".
Der "Jesuitenstaat", in dem Handel und Gewerbe blühten, unterstand zwar
der spanischen Oberhoheit, war aber souverän und nach außen hermetisch
abgeriegelt. Jedoch führte die mangelnde Kooperationsbereitschaft der
Missionare mit den weißen Siedlern dazu, dass die Spanier die Jesuiten
1767 des Landes verwiesen und die Guaranís mit brutaler Gewalt verfolgten
oder töten ließen. Als sich mit Beginn des 19. Jahrhunderts
Lateinamerika die politische Autonomie gegenüber den Kolonialmächten
erkämpfte, trennte sich die Provinz Paraguay 1811 vom Vizekönigtum Río de
la Plata und konstituierte sich 1813 als selbständige Republik. Aus den
Machtkämpfen, die der Unabhängigkeit folgten, ging José Gaspar Rodíguez
Francia (1766-1849) als Sieger hervor. Er ließ sich ein Jahr später vom
paraguayischen Kongress zum "Supremo de la Republica" wählen. Francia, der
die Eigenständigkeit und Eigenart seines Landes zu wahren suchte, riegelte
das Land weitgehend von der Außenwelt ab und regierte bis zu seinem Tod,
einem Despoten gleich, mit Strenge und Brutalität. Er galt als
unbestechlich, als er die Oligarchie entmachtete, die Konzentration des
Privatkapitals verhinderte und den Großgrundbesitz auflöste. Darüber
hinaus legte er den Grundstein für eine breitgefächerte Industrie.
Produziert wurde jedoch nur das, was für die Ernährung der Bevölkerung
notwendig und zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse erforderlich war. Damit
war der Grundstein für die politische und soziale Struktur eines liberalen
Bürgerstaates geschaffen, auf denen Francias Nachfolger weitgehend ihre
Politik aufbauten. Durch die Aufgabe der Isolation setzte in Paraguay eine
kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ein, die es zu einem der
fortschrittlichsten Staaten Lateinamerikas machte. Doch mit der
Unabhängigkeit geriet Paraguay in das Spannungsfeld zwischen seinen großen
Nachbarn Argentinien und Brasilien. Beide versuchten, es sich im blutigen
Tripelallianz-Krieg zwischen 1864 und 1870 - dem Großen Krieg, wie die
Paraguayer bis heute sagen - einzuverleiben. Der Versuch kostete Paraguay
große Teile seines Staatsgebietes und rund 80% der Bevölkerung das Leben.
Von diesem Aderlass hatte sich das Land bis zum Ausbruch des Chaco-Krieges
gegen Bolivien (1932-1935) nicht erholt. Die Geschichte des nach diesen
Kriegen völlig verarmten und entvölkerten Landes ist seit 1870 durch
andauernde Unruhen und Bürgerkriege bestimmt worden, die jeden
Aufbauversuch nahezu unmöglich machten. Die innenpolitische Situation
wurde maßgeblich von den beiden traditionellen Parteien Paraguays - den
Colorados und den Liberalen - getragen, ohne dass eine der Parteien
stabile Regierungen hätte bilden können. Eine Diktatur löste die andere
ab, eine Kontinuität, die mit dem Sturz von General Alfredo Stroessner
1989 hoffentlich ein Ende gefunden hat. Alfredo Stroessner und
danach Zum ersten Mal seit über 34
Jahren fand im Februar 1989 in den Straßen der Hauptstadt Asunción eine
Demonstration statt, die nicht von der Polizei niedergeknüppelt wurde.
Etwa 70% der Bürger der "República del Paraguay" hatten so etwas noch nie
erlebt. Sie kannten nur die Militärdiktatur Alfredo Stroessners, die
Anfang Februar 1989 durch einen Putsch des General Andrés Rodríguez
beendet worden war. Es schien unfassbar: Mehrere zehntausend Menschen
fanden sich ohne jede Angst zur Abschlusskundgebung vor dem "Panteón de
los Héroes" ein, um Domingo Laíno zu hören, einen der profiliertesten
demokratischen Politiker, der noch 1986 bei einem seiner wiederholten
Versuche, aus dem Exil zurückzukehren, ausgewiesen worden war. Jetzt
sprach nicht mehr Stroessner vor dem Panteón, und es war die Rede von
freien und allgemeinen Wahlen, vom Ende der Korruption, der Staatswillkür,
der Gewalt und der Folter. Die gigantische Stroessnerstatue auf dem Hügel
der Hauptstadt, die gleich ihrem herrschenden Ebenbild alles und jeden zu
sehen und zu kontrollieren schien, hatte ihren Schrecken
verloren. Die Militärdiktatur Alfredo
Stroessners General Alfredo Stroessner (* 1912), Sohn einer
guaraníischen Mutter und eines deutschen Vaters, war 1954 als
Oberbefehlshaber der Streitkräfte an die Macht gekommen. Er konnte sich
dabei auf eine autoritäre Verfassung stützen, die in einer langen
Tradition wechselnder Diktaturen entstanden war. Aufgrund der 1967
verabschiedeten Verfassung, die die demokratischen Grundrechte und
politischen Rechte garantierte, wurde Stroessner mit großer Mehrheit
insgesamt achtmal in seinem Amt bestätigt. Die verfassungsmäßigen
Garantien standen jedoch im ständigen Widerspruch zu einer politischen
Praxis, in der der Ausnahmezustand zum Dauerzustand erklärt wurde. Nur
alle fünf Jahre wurde er für 24 Stunden aufgehoben, aus Anlass von
Stroessners sogenannter Wiederwahl, der jeweils besonders brutale
Strafaktionen gegen Andersdenkende vorausgingen. Die Position und die
Autorität Stroessners wurden nicht in Frage gestellt, zumindest nicht
öffentlich. Der Opposition war es nur innerhalb der von der Diktatur
festgelegten Grenzen erlaubt zu agieren. Somit konnte Paraguay auf die
längste und stabilste Regierung Südamerikas zurückblicken. In Eintracht
mit den bestimmenden sozialen Schichten des Landes regierte Stroessner das
Land mit diktatorischen Vollmachten gleich einem Privatbesitz. Zur
Konsolidierung seiner Macht bediente er sich der Korruption und des
"institutionalisierten" Schmuggels, eine Kette, die mit amerikanischen
Zigaretten und Alkohol begann und mit Rauschgift endete. Wesentliche
Stützen des Dikators waren das Militär, die Polizei und der Geheimdienst -
ein Staatssicherheitsapparat, der mit Hilfe von Zensur, Bespitzelungen und
Willkür so diffus wie wirksam alle Bereiche der Gesellschaft durchdrang.
Zum anderen fand Stroessner Rückhalt bei der Mehrheit der konservativen
Colorado-Partei, die während seiner Amtszeit zur Staatspartei avancierte.
Vom Richter und Offizier bis hin zum Studenten oder Straßenkehrer konnte
letztlich niemand mehr ohne den Mitgliedsausweis der Partei
überleben. Die Zeit nach Stroessner Nach dem Sturz
Stroessners sprachen sich fast alle Colorado-Politiker für die
demokratische Öffnung Paraguays aus. Dabei war der Anlass des Putsches
weniger der Wunsch nach Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse oder
Achtung der Menschenrechte als vielmehr die zunehmende Verschlechterung
der Wirtschaftslage des Landes und der bedenkliche Gesundheitszustand des
Diktators. Die Frage nach der Zukunft löste innerparteiliche
Auseinandersetzungen aus, bei denen Andrés Rodríguez (* 1923) den
gemäßigten Flügel vertrat. Rodíguez, dreißig Jahre lang treuer Gefolgsmann
Stroessners, konnte anschließend bei den Präsidentschaftswahlen im Mai
1989 den Sieg davontragen. Für die Opposition war die erste Wahl seit
1954, bei der das Ergebnis nicht schon vor der Stimmabgabe bekannt war,
mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Der Hauptanteil der
Oppositionsstimmen entfiel auf Laíno und die "Partido Liberal Radical
Autentico". Sie trat wie alle Oppositionsparteien für gemäßigte Sozial-
und Wirtschaftsreformen in einem demokratischen Rechtsstaat ein. Paraguay
hat sich aus einem Alptraum befreit, in dem einzig die katholische Kirche
als weder zerstörbare noch gleichschaltbare Institution Repräsentant der
Menschenrechte, der Gerechtigkeit und der Freiheit war. Die zweiten
Präsidentschaftswahlen nach dem Ende der Ära Stroessner gewann 1993 Juan
Carlos Wasmosy (* 1938), der ebenfalls der regierenden Colorado-Partei
angehört. Er wurde 1998 von seinem Parteifreund Raúl Cubas Grau (* 1943)
abgelöst. Nach dessen Rücktritt wurde Luis Angel Gonzáles Macchi (* 1949)
Staatschef.
Reise -
Informationen Einreisebestimmungen:
Gültiger Reisepass für Aufenthalt bis zu 90 Tagen sowie
Touristenkarte. Für Kinder: Kinderausweis, eingetragene Nationalität muss
"deutsch" lauten. Alleinreisende Minderjährige benötigen beglaubigte
Zustimmungserklärung der Eltern. Verkehr: Rechtsverkehr,
internationaler Führerschein für Touristen erforderlich. Trinkgeld: 5 -
10 % der Rechnung in Restaurants, sonst ca. 0,5 bis 1 US$ (Kofferträger,
Hotelboys usw.) Impfvorschriften: Keine Impfungen zwingend
vorgeschrieben außer bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten.
Als Infektionsgebiete gelten: Angola, Bolivien, Ecuador, Gambia,
Guinea, Kamerun, Kolumbien, Mali, Nigeria, Peru, Sudan, Zaire. Dringend
empfohlen wird jedoch, sich vor Reiseantritt über die aktuellen
Infektionsrisiken im Lande zu informieren und sich gegebenfalls
dementsprechend zu schützen. In einigen Gebieten Lateinamerikas herrscht
hohes Malaria und teilweise auch
Gelbfieberrisiko! Devisenbestimmungen: Währung: Guarani
(PYG), Wechselkurs: siehe OANDA.COM Einfuhr und Ausfuhr: Bei Landes-
und Fremdwährung unbeschränkt Empfehlung: US-Dollar-Noten und
-Reiseschecks. Internationale Kreditkarten (Amex, Visa, Diners, Master
Card) werden in großen Hotels und Geschäften sowie überregionalen
Mietwagenunternehmen häufig akzeptiert.
Reisehinweise des Auswärtigen
Amts Reisemerkblatt-Paraguay-Stand: 04. Oktober
2004 Allgemeine Informationen Die touristische Infrastruktur
des Landes ist bescheiden, doch stehen neben Mietwagen zu allen
Touristenzielen Reisebusse zur Verfügung, nach Ciudad del Este auch
eine regelmäßige Flugverbindung von Asunción aus. Eine gesetzliche
Haftpflichtversicherung für Kfz besteht nicht. Zunehmend ist eine
Barabhebung von Landeswährung mit EC-Karte an Bankomaten möglich,
sofern diese im MAESTRO System integriert sind. Bei und nach starken
Regenfällen sind viele Straßen auch in städtischen Bereichen
nur eingeschränkt und unter Gefahr
befahrbar. Einreisebestimmungen für deutsche
Staatsangehörige Die Mehrzahl der nach Paraguay reisenden Touristen
und Geschäftsleute trifft auf dem internationalen Flughafen der
Hauptstadt Asunción ein. Deutsche Staatsangehörige müssen für einen
Aufenthalt von bis zu 90 Tagen lediglich einen gültigen Reisepass, die von
der Fluggesellschaft vor der Landung ausgeteilte "Internationale
Einreisekarte" sowie das Formular mit der eidesstattlichen Erklärung
vorlegen, dass keine Pflanzen oder tierischen Lebensmittel bzw. Devisen
im Gegenwert von über 10.000,- USD eingeführt werden, um den
Einreisestempel zu erhalten. Der deutsche Personalausweis wird nicht
anerkannt. Das Einreisedokument muss für die gesamte Dauer des
Aufenthaltes gültig sein. Der deutsche Kinderausweis wird anerkannt,
ein Lichtbild ist erst ab dem 10. Lebensjahr erforderlich, vorher aber
empfehlenswert. Der Eintrag in den Reisepass eines Elternteils ist
ausreichend. Allein oder nur mit einem sorgeberechtigten Elternteil
reisende Minderjährige benötigen zur Ein- und Ausreise der Zustimmung
des/der nicht mitreisenden Sorgeberechtigten. Diese Zustimmung muss
durch die paraguayische Botschaft in Berlin legalisiert
werden. Reisende auf dem Landweg müssen vor allem an den
Grenzübergängen von Ciudad del Este/Foz do Iguaçu (Brasilien) im Osten,
Encarnación/Posadas (Argentinien) im Süden und in Puerto Falcon
(Argentinien gegenüber von Asunción) im Westen des Landes
unbedingt darauf achten, dass ihr Reisepass von den paraguayischen
Einwanderungsbehörden mit einem Einreisestempel versehen wird.
Andernfalls kann es bei Kontrollen auf Überlandstraßen zu
Schwierigkeiten kommen, wenn der legale Aufenthalt bzw. bei Ausreise
über den Flughafen von Asunción das Einhalten der 90-Tage-Frist
nachgewiesen werden muss. Sonst ist mit Unannehmlichkeiten und einem
Bußgeld zu rechnen. Die Aufenthaltserlaubnis kann verlängert werden.
Dies muss jedoch rechtzeitig vor Ablauf der 90-Tage-Frist bei der
Dirección General de Migraciones, Eligio Ayala esq. Caballero,
Tel. 492.908 und 446.066, beantragt werden. Bei Ausreise aus Paraguay
über den Flughafen von Asunción muss eine Flughafensteuer i.H.v. 18 USD
entrichtet werden. Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon
vorher unterrichtet wird. Besondere strafrechtliche
Vorschriften In den letzten Jahren wurde Paraguay verstärkt von
Drogenkurieren als Transitland genutzt. Die paraguayische
Anti-Drogenbehörde SENAD verzeichnet seit längerem international
anerkannte Fahndungserfolge; in den Gefängnissen von Asunción sitzen
auch Europäer wegen Drogenschmuggels ein. Die Haftbedingungen sind hart
(Überbelegung der Haftanstalten, mangelnde Hygiene und Versorgung), die
Prozesse langwierig. Zu den Betreuungsmöglichkeiten der Botschaft
gehört die Vermittlung eines Vertrauensanwalts. Sollten Sie aus
irgendeinem Grund festgenommen werden, bitten Sie in jedem Fall
um sofortige Unterrichtung der Botschaft, die über ein
Bereitschaftsdiensttelefon jederzeit zu erreichen
ist. Medizinische Hinweise Reisende nach Paraguay brauchen
nur dann eine gültige Gelbfieberimpfung, wenn sie
aus Infektionsgebieten kommen; Paraguay selbst ist gelbfieberfrei.
Malaria kommt nur in wenigen Landesteilen in den dortigen Sommermonaten
vor (hauptsächlich in Alto Paraná, Caaguazuú, Canedndiyú). Die meisten
Reisenden brauchen deshalb keine Malariaprophylaxe. Sporadisch tritt
auch Denguefieber auf. Die ärztliche Versorgung in der Hauptstadt ist
befriedigend, die Botschaft kann in Notfällen
Vertrauensärzte verschiedener Fachrichtungen
vermitteln. Grundsätzlich sollten jedoch die üblichen
Vorsichtsmaßnahmen beachtet und beispielsweise auf den Verzehr nicht
abgekochten Wassers, ungeschälter Früchte und Rohkost verzichtet
werden, um Infektionen des Magen-Darmtraktes vorzubeugen. In
einer Reiseapotheke sollten unbedingt ein Mückenabwehrmittel sowie eine
Heilsalbe zur Behandlung von Insektenstichen mitgeführt werden. Eine
Rettungsflugversicherung wird dringend empfohlen. Zuständige
deutsche Auslandsvertretung Botschaft der Bundesrepublik
Deutschland (Embajada de la República Federal de Alemania) Avenida
Venezuela 241, Asunción Telefon: (00595) 21 - 214 009 / - 11 Fax:
(00595) 21 - 212 863 Notruf: (0) 981-457216 E-Mail:
aaasun@pla.net.py URL: http://www.pla.net.py/embalem Weitere
nützliche Anschriften Honorarkonsulin Frau Margarita
Goligorsky Calle Jorge Memmel 631, Encarnación Telefon
(00-595)-(0)71-204.041 Honorarkonsul Herr Heinrich
Braun Neu-Halbstadt/Chaco Telefon
(00-595)-(0)493-319 Deutsch-Paraguayisches Kulturinstitut - Goethe
Zentrum Juan de Salazar 310 Asunción Telefon (00-595-(0)21-226
242 Deutsch-Paraguayische Industrie- und Handelskammer Independencia
Nacional, 811, Asunción Telefon (00-595-(0)21-446 594, 450 557 Fax:
449 735 Botschaft der Republik Paraguay Hardenbergstr. 12 10623
Berlin Telefon (030)-31 99 86 0 Fax: (030)-31 99 86
17
Sicherheitshinweis-Paraguay-Stand: 11. November
2004 Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise und Armut hat sich
in den letzten Jahren die Sicherheitslage verschlechtert. Die Zahl der
Überfälle auch auf offener Straße, bei Überlandfahrten und in
öffentlichen Verkehrsmitteln (Bussen) hat zugenommen. Die Kriminellen
machen dabei häufig auch aus geringfügigen Anlässen von der
Waffe Gebrauch. Als besonders gefährlich gelten Ciudad del Este sowie
das Grenzgebiet zu Brasilien und Argentinien. Von nächtlichen
Überlandfahrten wird (auch wegen der schlechten
Verkehrsverhältnisse) abgeraten. Es wird empfohlen, nach Einbruch der
Dunkelheit nicht alleine spazieren zu gehen. Reisekasse und �dokumente
sollten gut vor Diebstahl geschützt werden. Es wird empfohlen, kein
Geld bei ambulanten Geldwechslern umzutauschen. Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz werden streng bestraft. Die Bedingungen
im Strafvollzug (auch in der Untersuchungshaft) sind nur schwer
erträglich. Im Falle einer Verhaftung sollten Sie unverzüglich Kontakt
zu einem Konsularbeamten der Botschaft verlangen.
Botschaft in
Deutschland:
Botschaft der Republik Paraguay (mit
Konsularabteilung) Hardenbergstr. 12, 10623 Berlin Tel.: 030 /
3199860, Fax: 030 / 31802745
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