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Amtssprache: Spanisch, Guaraní
Hauptstadt: Asunción
Staatsoberhaupt: Dr. Nicanor Duarte Frutos
Fläche: 406.752 km²
Einwohnerzahl: 6.191.368 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner pro km²
Nationalfeiertag: 15. August
Währung: Guaraní
Zeitzone: UTC-4 / MEZ -5 / MESZ -6
Nationalhymne: Paraguayos, República o muerte
Kfz-Kennzeichen: PY
Internet-TLD: .py
Vorwahl: +595
Wahlspruch: �Paz y justicia�

 


Geographie
Der Río Paraguay durchfließt das Land von Norden nach Süden und gliedert es in zwei sehr unterschiedliche Teile. Während sich im Westen die sehr dünn besiedelte, trockene und heiße Savannenlandschaft des Gran Chaco erstreckt, befinden sich im Osten des Landes wasserreiche Grasländer und Feuchtwälder. Dort lebt auch der überwiegende Teil der Bevölkerung.
Klima
Die nördliche Landeshälfte gehört zu den wechselfeuchten Tropen, im Süden herrscht subtropisches Klima vor. In Asunción reichen die mittleren Monatstemperaturen von 17 °C im Juli bis 27 °C im Januar. Im Gran Chaco können an heißen Tagen 45 °C überschritten werden, während die Temperaturminima um -5 °C liegen. Die Jahresniederschläge erreichen im Bergland bis 2.000 Millimeter und sinken nach Westen auf Werte um 500 Millimeter. Die Hauptregenzeit dauert von Dezember bis März.
Bevölkerung
Über 90% der Paraguayer sind Mestizen. Dies liegt vor allem an einer auf Mischung angelegten Bevölkerungspolitik im 19. Jahrhundert und dem Fehlen einer Masseneinwanderung aus Europa wie etwa in den Nachbarländern Brasilien und Argentinien. Es gibt regional bedeutende Minderheiten von Europäern und eingeborenen Indianern, unter denen die Guaraní die bedeutendste Gruppe sind. Ihre Sprache (Guaraní) ist heute eine der offiziellen Sprachen des Landes. Im Nordwesten wohnt die zahlenmässig unbedeutende, aber mit großen Privilegien ausgestattete Minderheit der deutschsprachigen Mennoniten, die sich durch ständige Zuwanderung aus den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko inzwischen auf 45-50.000 Personen beläuft. In der brasilianischen Grenzregion leben inzwischen ca. 500.000 portugiesischsprachige Siedler, davon sind 150.000 Brasilianer Deutschstämmige aus den Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná. Sie werden auch Brasiguayos genannt. 5 % bis 7 % der Paraguayischen Bevölkerung sind Deutsche oder Deutschstämmige. In der Regierungszeit des deutschstämmigen Staatspräsidenten Alfredo Stroessner 1954-1989 sind zehntausende von aus Brasilien stammenden Deutschen eingewandert. Seit seinem Sturz im Februar/März 1989 sind weitere 150.000 Deutschstämmige aus Südbrasilien eingewandert. Der überwiegende Teil der Bevölkerung wohnt östlich des Río Paraguay und hier besonders in der Gegend um Asunción sowie nahe der Grenze zu Brasilien. Der Norden und der Westen des Landes, insbesondere die Ebene des Gran Chaco, sind dagegen fast unbesiedelt.
Wichtige Städte
Paraguays größte und wichtigste Stadt ist die Hauptstadt Asunción mit etwa einer Million Einwohner im Ballungsraum, das Zentrum von Verwaltung, Industrie und Handel. Zweitgrößte Stadt ist Ciudad del Este (239.500 Einwohner) nahe der Grenze zu Brasilien und Argentinien, eine schnell wachsende Stadt, die als Einkaufs- und Handelszentrum, aber auch als Metropole des Schmuggels bekannt ist. Weitere wichtige Städte sind Pedro Juan Caballero (etwa 65.000 Einwohner) im Nordosten und Encarnación am Río Paraná.
Verwaltung

Departamento

Alto Paraguay
Alto Paraná
Amambay
Asunción
Boquerón
Caaguazú
Caazapá
Canindeyú
Central
Concepción
Cordillera
Guairá
Itapúa
Misiones
Ñeembucú
Presidente Hayes
Paraguarí
San Pedro
 
Einwohnerzahl (08/2002)

15.008
563.042
64.153
513.399
45.617
448.983
139.241
140.551
1.363.399
180.277
234.805
176.933
463.410
103.633
76.738
81.876
226.514
318.787
 
Hauptstadt

Fuerte Olimpo
Ciudad del Este
Pedro Juan Caballero
Asunción
Filadelfia
Coronel Oviedo
Caazapá
Salto del Guairá
Areguá
Concepción
Caacupé
Villarrica
Encarnación
San Juan Bautista
Pilar
Pozo Colorado
Paraguarí
San Pedro
 

Geschichte
Das Land zwischen Río Paraná und Río Paraguay wurde seit Mitte des 16. Jahrhunderts von den Spaniern in Besitz genommen. Die indianische Urbevölkeruung, die Guaraní, konnten der Eroberung nur schwachen Widerstand leisten, so dass das Gebiet 1543 in das spanische Vizekönigtum Peru überging und als erster Ort auf amerikanischem Boden unter die Verwaltung eines mestizischen Gouverneurs gestellt wurde. Die Mestizen, die aus der Verbindung zwischen Spaniern und Guaraní hervorgingen, betrachteten sich als die "weiße Oberschicht" und begannen, die Indianer auszubeuten und sie zu Leibeigenen zu machen. Erst die Jesuitenmissionare konnten das Vertrauen der Indianer zu den Europäern zurückgewinnen. Die Padres fassten im 17. Jahrhundert die verschiedenen Stämme der Guaraní in eigene, selbstverwaltete Siedlungen, die sogenannten Reduktionen, zusammen und bauten ein Gemeinwesen auf, in dem alle Bewohner gleiche Rechte und Pflichten besaßen.
Zu einer Zeit, als man in Europa noch darüber stritt, ob die Indianer überhaupt eine Seele hätten, förderten die Jesuiten neben den praktischen auch die künstlerischen und geistigen Fähigkeiten der Indianer. So wurden die Jesuiten zu Vätern des Staatsvolkes der Guaraní und zu Vorläufern der "Theologie der Befreiung". Der "Jesuitenstaat", in dem Handel und Gewerbe blühten, unterstand zwar der spanischen Oberhoheit, war aber souverän und nach außen hermetisch abgeriegelt. Jedoch führte die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Missionare mit den weißen Siedlern dazu, dass die Spanier die Jesuiten 1767 des Landes verwiesen und die Guaranís mit brutaler Gewalt verfolgten oder töten ließen.
Als sich mit Beginn des 19. Jahrhunderts Lateinamerika die politische Autonomie gegenüber den Kolonialmächten erkämpfte, trennte sich die Provinz Paraguay 1811 vom Vizekönigtum Río de la Plata und konstituierte sich 1813 als selbständige Republik. Aus den Machtkämpfen, die der Unabhängigkeit folgten, ging José Gaspar Rodíguez Francia (1766-1849) als Sieger hervor. Er ließ sich ein Jahr später vom paraguayischen Kongress zum "Supremo de la Republica" wählen. Francia, der die Eigenständigkeit und Eigenart seines Landes zu wahren suchte, riegelte das Land weitgehend von der Außenwelt ab und regierte bis zu seinem Tod, einem Despoten gleich, mit Strenge und Brutalität. Er galt als unbestechlich, als er die Oligarchie entmachtete, die Konzentration des Privatkapitals verhinderte und den Großgrundbesitz auflöste. Darüber hinaus legte er den Grundstein für eine breitgefächerte Industrie. Produziert wurde jedoch nur das, was für die Ernährung der Bevölkerung notwendig und zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse erforderlich war. Damit war der Grundstein für die politische und soziale Struktur eines liberalen Bürgerstaates geschaffen, auf denen Francias Nachfolger weitgehend ihre Politik aufbauten. Durch die Aufgabe der Isolation setzte in Paraguay eine kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ein, die es zu einem der fortschrittlichsten Staaten Lateinamerikas machte. Doch mit der Unabhängigkeit geriet Paraguay in das Spannungsfeld zwischen seinen großen Nachbarn Argentinien und Brasilien. Beide versuchten, es sich im blutigen Tripelallianz-Krieg zwischen 1864 und 1870 - dem Großen Krieg, wie die Paraguayer bis heute sagen - einzuverleiben. Der Versuch kostete Paraguay große Teile seines Staatsgebietes und rund 80% der Bevölkerung das Leben. Von diesem Aderlass hatte sich das Land bis zum Ausbruch des Chaco-Krieges gegen Bolivien (1932-1935) nicht erholt.
Die Geschichte des nach diesen Kriegen völlig verarmten und entvölkerten Landes ist seit 1870 durch andauernde Unruhen und Bürgerkriege bestimmt worden, die jeden Aufbauversuch nahezu unmöglich machten. Die innenpolitische Situation wurde maßgeblich von den beiden traditionellen Parteien Paraguays - den Colorados und den Liberalen - getragen, ohne dass eine der Parteien stabile Regierungen hätte bilden können. Eine Diktatur löste die andere ab, eine Kontinuität, die mit dem Sturz von General Alfredo Stroessner 1989 hoffentlich ein Ende gefunden hat.
Alfredo Stroessner und danach
Zum ersten Mal seit über 34 Jahren fand im Februar 1989 in den Straßen der Hauptstadt Asunción eine Demonstration statt, die nicht von der Polizei niedergeknüppelt wurde. Etwa 70% der Bürger der "República del Paraguay" hatten so etwas noch nie erlebt. Sie kannten nur die Militärdiktatur Alfredo Stroessners, die Anfang Februar 1989 durch einen Putsch des General Andrés Rodríguez beendet worden war. Es schien unfassbar: Mehrere zehntausend Menschen fanden sich ohne jede Angst zur Abschlusskundgebung vor dem "Panteón de los Héroes" ein, um Domingo Laíno zu hören, einen der profiliertesten demokratischen Politiker, der noch 1986 bei einem seiner wiederholten Versuche, aus dem Exil zurückzukehren, ausgewiesen worden war. Jetzt sprach nicht mehr Stroessner vor dem Panteón, und es war die Rede von freien und allgemeinen Wahlen, vom Ende der Korruption, der Staatswillkür, der Gewalt und der Folter. Die gigantische Stroessnerstatue auf dem Hügel der Hauptstadt, die gleich ihrem herrschenden Ebenbild alles und jeden zu sehen und zu kontrollieren schien, hatte ihren Schrecken verloren.
Die Militärdiktatur Alfredo Stroessners
General Alfredo Stroessner (* 1912), Sohn einer guaraníischen Mutter und eines deutschen Vaters, war 1954 als Oberbefehlshaber der Streitkräfte an die Macht gekommen. Er konnte sich dabei auf eine autoritäre Verfassung stützen, die in einer langen Tradition wechselnder Diktaturen entstanden war. Aufgrund der 1967 verabschiedeten Verfassung, die die demokratischen Grundrechte und politischen Rechte garantierte, wurde Stroessner mit großer Mehrheit insgesamt achtmal in seinem Amt bestätigt. Die verfassungsmäßigen Garantien standen jedoch im ständigen Widerspruch zu einer politischen Praxis, in der der Ausnahmezustand zum Dauerzustand erklärt wurde. Nur alle fünf Jahre wurde er für 24 Stunden aufgehoben, aus Anlass von Stroessners sogenannter Wiederwahl, der jeweils besonders brutale Strafaktionen gegen Andersdenkende vorausgingen. Die Position und die Autorität Stroessners wurden nicht in Frage gestellt, zumindest nicht öffentlich. Der Opposition war es nur innerhalb der von der Diktatur festgelegten Grenzen erlaubt zu agieren. Somit konnte Paraguay auf die längste und stabilste Regierung Südamerikas zurückblicken.
In Eintracht mit den bestimmenden sozialen Schichten des Landes regierte Stroessner das Land mit diktatorischen Vollmachten gleich einem Privatbesitz. Zur Konsolidierung seiner Macht bediente er sich der Korruption und des "institutionalisierten" Schmuggels, eine Kette, die mit amerikanischen Zigaretten und Alkohol begann und mit Rauschgift endete.
Wesentliche Stützen des Dikators waren das Militär, die Polizei und der Geheimdienst - ein Staatssicherheitsapparat, der mit Hilfe von Zensur, Bespitzelungen und Willkür so diffus wie wirksam alle Bereiche der Gesellschaft durchdrang. Zum anderen fand Stroessner Rückhalt bei der Mehrheit der konservativen Colorado-Partei, die während seiner Amtszeit zur Staatspartei avancierte. Vom Richter und Offizier bis hin zum Studenten oder Straßenkehrer konnte letztlich niemand mehr ohne den Mitgliedsausweis der Partei überleben.
Die Zeit nach Stroessner
Nach dem Sturz Stroessners sprachen sich fast alle Colorado-Politiker für die demokratische Öffnung Paraguays aus. Dabei war der Anlass des Putsches weniger der Wunsch nach Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse oder Achtung der Menschenrechte als vielmehr die zunehmende Verschlechterung der Wirtschaftslage des Landes und der bedenkliche Gesundheitszustand des Diktators. Die Frage nach der Zukunft löste innerparteiliche Auseinandersetzungen aus, bei denen Andrés Rodríguez (* 1923) den gemäßigten Flügel vertrat. Rodíguez, dreißig Jahre lang treuer Gefolgsmann Stroessners, konnte anschließend bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 1989 den Sieg davontragen.
Für die Opposition war die erste Wahl seit 1954, bei der das Ergebnis nicht schon vor der Stimmabgabe bekannt war, mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Der Hauptanteil der Oppositionsstimmen entfiel auf Laíno und die "Partido Liberal Radical Autentico". Sie trat wie alle Oppositionsparteien für gemäßigte Sozial- und Wirtschaftsreformen in einem demokratischen Rechtsstaat ein. Paraguay hat sich aus einem Alptraum befreit, in dem einzig die katholische Kirche als weder zerstörbare noch gleichschaltbare Institution Repräsentant der Menschenrechte, der Gerechtigkeit und der Freiheit war. Die zweiten Präsidentschaftswahlen nach dem Ende der Ära Stroessner gewann 1993 Juan Carlos Wasmosy (* 1938), der ebenfalls der regierenden Colorado-Partei angehört. Er wurde 1998 von seinem Parteifreund Raúl Cubas Grau (* 1943) abgelöst. Nach dessen Rücktritt wurde Luis Angel Gonzáles Macchi (* 1949) Staatschef.

Reise - Informationen
Einreisebestimmungen: Gültiger Reisepass für Aufenthalt bis zu 90 Tagen sowie Touristenkarte. Für Kinder: Kinderausweis, eingetragene Nationalität muss "deutsch" lauten. Alleinreisende Minderjährige benötigen beglaubigte Zustimmungserklärung der Eltern.
Verkehr: Rechtsverkehr, internationaler Führerschein für Touristen erforderlich.
Trinkgeld: 5 - 10 % der Rechnung in Restaurants, sonst ca. 0,5 bis 1 US$ (Kofferträger, Hotelboys usw.)
Impfvorschriften:
Keine Impfungen zwingend vorgeschrieben außer bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten.
Als Infektionsgebiete gelten: Angola, Bolivien, Ecuador, Gambia, Guinea, Kamerun, Kolumbien, Mali, Nigeria, Peru, Sudan, Zaire. Dringend empfohlen wird jedoch, sich vor Reiseantritt über die aktuellen Infektionsrisiken im Lande zu informieren und sich gegebenfalls dementsprechend zu schützen. In einigen Gebieten Lateinamerikas herrscht hohes Malaria und teilweise auch Gelbfieberrisiko!
Devisenbestimmungen:
Währung: Guarani (PYG), Wechselkurs: siehe OANDA.COM
Einfuhr und Ausfuhr: Bei Landes- und Fremdwährung unbeschränkt Empfehlung: US-Dollar-Noten und -Reiseschecks. Internationale Kreditkarten (Amex, Visa, Diners, Master Card) werden in großen Hotels und Geschäften sowie überregionalen Mietwagenunternehmen häufig akzeptiert.

Reisehinweise des Auswärtigen Amts
Reisemerkblatt-Paraguay-Stand: 04. Oktober 2004
Allgemeine Informationen
Die touristische Infrastruktur des Landes ist bescheiden, doch stehen neben Mietwagen zu
allen Touristenzielen Reisebusse zur Verfügung, nach Ciudad del Este auch eine
regelmäßige Flugverbindung von Asunción aus. Eine gesetzliche Haftpflichtversicherung
für Kfz besteht nicht. Zunehmend ist eine Barabhebung von Landeswährung mit EC-Karte
an Bankomaten möglich, sofern diese im MAESTRO System integriert sind.
Bei und nach starken Regenfällen sind viele Straßen auch in städtischen Bereichen nur
eingeschränkt und unter Gefahr befahrbar.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
Die Mehrzahl der nach Paraguay reisenden Touristen und Geschäftsleute trifft auf dem
internationalen Flughafen der Hauptstadt Asunción ein. Deutsche Staatsangehörige müssen
für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen lediglich einen gültigen Reisepass, die von der
Fluggesellschaft vor der Landung ausgeteilte "Internationale Einreisekarte" sowie das
Formular mit der eidesstattlichen Erklärung vorlegen, dass keine Pflanzen oder tierischen
Lebensmittel bzw. Devisen im Gegenwert von über 10.000,- USD eingeführt werden, um
den Einreisestempel zu erhalten. Der deutsche Personalausweis wird nicht anerkannt. Das
Einreisedokument muss für die gesamte Dauer des Aufenthaltes gültig sein. Der deutsche
Kinderausweis wird anerkannt, ein Lichtbild ist erst ab dem 10. Lebensjahr erforderlich,
vorher aber empfehlenswert. Der Eintrag in den Reisepass eines Elternteils ist ausreichend.
Allein oder nur mit einem sorgeberechtigten Elternteil reisende Minderjährige benötigen
zur Ein- und Ausreise der Zustimmung des/der nicht mitreisenden Sorgeberechtigten.
Diese Zustimmung muss durch die paraguayische Botschaft in Berlin legalisiert werden.
Reisende auf dem Landweg müssen vor allem an den Grenzübergängen von Ciudad del
Este/Foz do Iguaçu (Brasilien) im Osten, Encarnación/Posadas (Argentinien) im Süden und
in Puerto Falcon (Argentinien gegenüber von Asunción) im Westen des Landes unbedingt
darauf achten, dass ihr Reisepass von den paraguayischen Einwanderungsbehörden mit
einem Einreisestempel versehen wird. Andernfalls kann es bei Kontrollen auf
Überlandstraßen zu Schwierigkeiten kommen, wenn der legale Aufenthalt bzw. bei
Ausreise über den Flughafen von Asunción das Einhalten der 90-Tage-Frist nachgewiesen
werden muss. Sonst ist mit Unannehmlichkeiten und einem Bußgeld zu rechnen. Die
Aufenthaltserlaubnis kann verlängert werden. Dies muss jedoch rechtzeitig vor Ablauf der
90-Tage-Frist bei der Dirección General de Migraciones, Eligio Ayala esq. Caballero, Tel.
492.908 und 446.066, beantragt werden. Bei Ausreise aus Paraguay über den Flughafen
von Asunción muss eine Flughafensteuer i.H.v. 18 USD entrichtet werden.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne
dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird.
Besondere strafrechtliche Vorschriften
In den letzten Jahren wurde Paraguay verstärkt von Drogenkurieren als Transitland
genutzt. Die paraguayische Anti-Drogenbehörde SENAD verzeichnet seit längerem
international anerkannte Fahndungserfolge; in den Gefängnissen von Asunción sitzen auch
Europäer wegen Drogenschmuggels ein. Die Haftbedingungen sind hart (Überbelegung der
Haftanstalten, mangelnde Hygiene und Versorgung), die Prozesse langwierig. Zu den
Betreuungsmöglichkeiten der Botschaft gehört die Vermittlung eines Vertrauensanwalts.
Sollten Sie aus irgendeinem Grund festgenommen werden, bitten Sie in jedem Fall um
sofortige Unterrichtung der Botschaft, die über ein Bereitschaftsdiensttelefon jederzeit zu
erreichen ist.
Medizinische Hinweise
Reisende nach Paraguay brauchen nur dann eine gültige Gelbfieberimpfung, wenn sie aus
Infektionsgebieten kommen; Paraguay selbst ist gelbfieberfrei. Malaria kommt nur in
wenigen Landesteilen in den dortigen Sommermonaten vor (hauptsächlich in Alto Paraná,
Caaguazuú, Canedndiyú). Die meisten Reisenden brauchen deshalb keine
Malariaprophylaxe. Sporadisch tritt auch Denguefieber auf. Die ärztliche Versorgung in
der Hauptstadt ist befriedigend, die Botschaft kann in Notfällen Vertrauensärzte
verschiedener Fachrichtungen vermitteln.
Grundsätzlich sollten jedoch die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beachtet und
beispielsweise auf den Verzehr nicht abgekochten Wassers, ungeschälter Früchte und
Rohkost verzichtet werden, um Infektionen des Magen-Darmtraktes vorzubeugen. In einer
Reiseapotheke sollten unbedingt ein Mückenabwehrmittel sowie eine Heilsalbe zur
Behandlung von Insektenstichen mitgeführt werden. Eine Rettungsflugversicherung wird
dringend empfohlen.
Zuständige deutsche Auslandsvertretung
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
(Embajada de la República Federal de Alemania)
Avenida Venezuela 241, Asunción
Telefon: (00595) 21 - 214 009 / - 11
Fax: (00595) 21 - 212 863
Notruf: (0) 981-457216
E-Mail: aaasun@pla.net.py
URL: http://www.pla.net.py/embalem
Weitere nützliche Anschriften
Honorarkonsulin
Frau Margarita Goligorsky
Calle Jorge Memmel 631,
Encarnación
Telefon (00-595)-(0)71-204.041
Honorarkonsul
Herr Heinrich Braun
Neu-Halbstadt/Chaco
Telefon (00-595)-(0)493-319
Deutsch-Paraguayisches Kulturinstitut - Goethe Zentrum
Juan de Salazar 310
Asunción
Telefon (00-595-(0)21-226 242
Deutsch-Paraguayische Industrie- und Handelskammer
Independencia Nacional, 811, Asunción
Telefon (00-595-(0)21-446 594, 450 557
Fax: 449 735
Botschaft der Republik Paraguay
Hardenbergstr. 12
10623 Berlin
Telefon (030)-31 99 86 0
Fax: (030)-31 99 86 17

Sicherheitshinweis-Paraguay-Stand: 11. November 2004
Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise und Armut hat sich in den letzten Jahren die
Sicherheitslage verschlechtert. Die Zahl der Überfälle auch auf offener Straße, bei
Überlandfahrten und in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bussen) hat zugenommen. Die
Kriminellen machen dabei häufig auch aus geringfügigen Anlässen von der Waffe
Gebrauch. Als besonders gefährlich gelten Ciudad del Este sowie das Grenzgebiet zu
Brasilien und Argentinien.
Von nächtlichen Überlandfahrten wird (auch wegen der schlechten Verkehrsverhältnisse)
abgeraten. Es wird empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit nicht alleine spazieren zu
gehen. Reisekasse und �dokumente sollten gut vor Diebstahl geschützt werden. Es wird
empfohlen, kein Geld bei ambulanten Geldwechslern umzutauschen.
Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz werden streng bestraft. Die Bedingungen im
Strafvollzug (auch in der Untersuchungshaft) sind nur schwer erträglich. Im Falle einer
Verhaftung sollten Sie unverzüglich Kontakt zu einem Konsularbeamten der Botschaft
verlangen.


Botschaft in Deutschland:

Botschaft der Republik Paraguay (mit Konsularabteilung)
Hardenbergstr. 12, 10623 Berlin
Tel.: 030 / 3199860, Fax: 030 / 31802745