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Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Santiago
Staatsform: präsidiale Republik
Präsident: Ricardo Lagos Escobar
Fläche: 756.950 km²
Einwohnerzahl: 15.823.957 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte: 20,9 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit: 12. Februar 1818 anerkannt
Nationalfeiertag: 18. September 1810 (Beginn des Unabhängigkeitprozesses)
Währung: Peso
Zeitzone: UTC-4 / MEZ -5 / MESZ -6
Nationalhymne: Puro
Kfz-Kennzeichen: RCH
Internet-TLD:.cl
Vorwahl: +56
Wahlspruch: Por la razón o la fuerza (Spanisch: "Durch Vernunft oder Kraft")


Geographie: Chile grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru und im Osten an Bolivien und Argentinien. Neben der Region um die Hauptstadt Santiago de Chile konzentriert sich die Bevölkerung vor allem um die Ballungszentren Concepción und Valparaíso. Valparaíso ist Sitz des Kongresses. Chile erstreckt sich über 4300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans, ist aber nur durchschnittlich 200 Kilometer breit. Aufgrund dieser geographischen Gegebenheiten weist Chile fast alle Klima- und Vegetationszonen auf. Das Land lässt sich in drei Zonen einteilen: Nord-, Mittel- und Südchile.
Nordchile (genannt "großer Norden") besitzt viele Berge, die über 6000 m.ü. N.N. hoch sind. Der höchste Punkt Chiles ist der erloschene Vulkan Ojos del Salado. Zwischen der Küste und der westlichen Anden-Hauptkette erstreckt sich die Atacama-Wüste. Diese Wüste ist eines der trockensten Gebiete der Erde; oft fällt jahrelang kein Regen. Die Wüste war in der Vergangenheit für ihre großen Salpetervorkommen bekannt, während heute dort vor allem Kupfer gefördert wird. Die größte und wichtigste Stadt dieser Region ist die Hafenstadt Antofagasta (219.000 Einwohner).
In Mittelchile herrscht ein dem Mittelmeerraum vergleichbares Klima. Diese Region ist sehr fruchtbar und dicht besiedelt. Hier befindet sich die Hauptstadt Santiago de Chile mit rund 5 Millionen Einwohnern. Daneben sind Valparaíso (Seehafen, 280.000 Einwohner), Viña del Mar (beliebter Urlaubsort, 320.000 Einwohner) und Concepción (Zentrum der Landwirtschaft und Industrie, 350.000 Einwohner) von Bedeutung. Die Region nördlich von Santiago wird "kleiner Norden", die südlich von Santiago "kleiner Süden" genannt.
Das sehr dünn besiedelte Südchile (genannt "großer Süden") ist eine äußerst niederschlagsreiche Region. Die Küste ist durch eine Vielzahl vorgelagerter Inseln stark zerklüftet. Südlich des Festlandes befindet sich die Insel Feuerland, die sich Chile mit dem Nachbarland Argentinien teilt. Auf einer Feuerland vorgelagerten Insel befindet sich mit Kap Hoorn der südlichste Punkt Chiles und Südamerikas. In West-Ost-Richtung gliedert sich das Land in einen schmalen Küstenstreifen, der nach Süden breiter wird, und die westliche Anden-Kette entlang der Grenze zu Bolivien und Argentinien.
Daneben gehören noch die Juan-Fernández-Inseln, Sala y Gomez, San Ambrosio, San Felix und die Osterinsel im Südpazifik zu Chile. Die Diego-Ramirez-Inseln 100 km südlich von Kap Hoorn gehören ebenfalls zu Chile.

Bevölkerung: Am dichtesten besiedelt ist das Gebiet um die Hauptstadt Santiago de Chile. Die Stadt selbst hat etwa 5,5 Millionen Einwohner. Nördlich und vor allem südlich davon erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte und dicht besiedelte Gebiete in der Ebene zwischen den Hauptketten der Anden.
Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte immer stärker. Die Wüstengebiete des äußersten Nordens und die rauen, stürmischen Gebiete im Süden sind aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt.
Die Amtssprache ist Spanisch. Eine - zahlenmäßig unbedeutende - Sonderrolle nimmt die Sprache der Ureinwohner der Osterinsel ein.
Rund 80 % ist römisch-katholisch, rund 15 % evangelikal mit weitverbreitetem pfingstlerischen Einfluss. Andere Glaubensrichtungen sind jüdisch, agnostisch und indianischer Schamanismus, dieser letztere nur von Ureinwohnern vertreten.
Ca. 75 % Prozent der Chilenen sind spanischer Abstammung. Der rein europäische Anteil beträgt ca. 20 %, darunter 2 % bis 3 % Deutschstämmige, vor allem im Gebiet um den Llanquihue-See und in Valdivia, Osorno, Puerto Montt. Die restlichen 5 % sind Indianer; die größte indianische Bevölkerungsgruppe sind die Mapuche im Süden. Zahlenmäßig nicht bedeutsam sind die Nachfahren der Ureinwohner der Osterinsel.

Geschichte: Der Norden Chiles gehörte bis zu seiner Eroberung durch die Spanier zum Inkareich. Im 16. Jahrhundert begannen die Spanier, Chile zu erobern (1541 Gründung der Stadt Santiago durch Pedro de Valdivia). Chile beherbergte verschiedene Volksgruppen, die lange Zeit fälschlicherweise unter dem Begriff Araucaner subsumiert wurden. Im Süden leisteten die Mapuche in zahlreichen Kriegen erbitterten Widerstand, der als Arauco-Krieg (Guerra de Arauco) bezeichnet wird, und verhinderten, dass die Spanier das Gebiet südlich vom Río Bío Bío unter Kontrolle bringen konnten. Das gelang erst Mitte des 19. Jahrhunderts dem unabhängigen Chile.
Am 12. Februar 1818 proklamierte Chile seine Unabhängigkeit von Spanien, nachdem ein chilenisch-argentinisches Heer unter General San Martín die spanischen Truppen geschlagen hatte. Bernardo O'Higgins wurde das erste Staatsoberhaupt Chiles. O'Higgins selbst wurde gestürzt und ging 1823 ins Exil nach Peru. Sein Nachfolger Ramón Freire y Serrano konnte seine politische Macht nicht richtig festigen und wurde von Francisco Antonio Pinto Díaz 1828 gestürzt. Er führte eine liberale Verfassung ein, was den Zorn der Konservativen hervorrufte. Am 17. April 1830 stürzte Diego Portales Palazuelos in der Schlacht von Lircay die Regierung. Portales regierte bis August 1831 mit diktatorischen Mitteln. Im Jahre 1833 entsteht mit Hilfe Portales eine streng präsidiale Verfassung. Diese stark zentralistische Verfassung gewährt Chile eine lange Zeit der Stabilität (1833 - 1891). Chile wird zur ökonomisch stärksten Region in Südamerika und vergrößert sein Territorium in mehreren Kriegen stark. Von 1836-1839 kommt es zum Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg mit Bolivien und Peru, den die Chilenen gewinnen.
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wanderten verstärkt auch nicht-spanische Europäer nach Chile ein, darunter Deutsche, deren Spuren noch heute vor allem im südlichen Mittelteil das Landes zu sehen sind (Valdivia, Osorno, Puerto Montt, Puerto Varas, Frutillar, Puerto Natales). Im Salpeterkrieg 1879 bis 1883 eroberte Chile Teile der bis dahin zu den Nachbarländern Peru und Bolivien gehörenden Atacamawüste. Dadurch verlor Bolivien seinen freien Zugang zum Pazifik. In den eroberten Gebieten wurden später große Kupfervorkommen gefunden. Chuquicamata, die größte Kupfer-Tagebau-Mine der Welt, befindet sich in diesem Gebiet.
Ab 1893 verschärfen sich die Grenzprobleme mit Argentinien, nachdem Bolivien einen Teil der Puna de Atacama an Argentinien abgetreten hat. Diese war seit dem Salpeterkrieg von Chile besetzt. Zwischen Chile und Argentinien kommt es zu einem Wettrüsten. Erst der britische König Edward VII. kann 1902 den Grenzstreit schlichten. Patagonien und Feuerland werden neu aufgeteilt, davon fallen 54000 km² an Chile und 40000 km² an Argentinien. Die Grenzstreitigkeiten mit Bolivien werden 1905 vorläufig beigelegt.
Die Weltwirtschaftskrise um 1930 traf Chile besonders hart. Die Preise für die wichtigsten Exportgüter Kupfer und Salpeter verfielen zusehends. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine langsame Erholung des Landes, die 1938 durch einen Putschversuch der Nationalsozialistischen Bewegung Chiles und das darauffolgende Massaker unterbrochen wurde.
Chile gehörte zu den Gründungsstaaten der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, trat allerdings 1976 wieder aus.
Aus den Wahlen von 1970 ging das linke Wahlbündnis Unidad Popular als stärkste Kraft hervor und der Arzt Salvador Allende wurde zum Präsidenten gewählt. Allendes Regierung verstaatlichte in der Folge die wichtigsten Wirtschaftszweige (Bankwesen, Landwirtschaft, Kupferminen, Industrie, Kommunikation) und geriet dadurch in wachsende Konflikte mit der Opposition. Im März 1973 konnte die Unidad Popular ihren Stimmenanteil nochmals vergrößern, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Ende August 1973 entzog das Parlament der Regierung mit der Begründung missbräuchlicher Amtsausübung das Vertrauen.
Am 11. September 1973 kam es schließlich zum Militärputsch gegen die Regierung. Präsident Allende und Hunderte seiner Anhänger kamen in diesen Tagen ums Leben, Tausende wurden inhaftiert. Die Macht als Präsident einer Junta übernahm General Augusto Pinochet, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Nationalpolizei war.
Die Militärregierung machte die Verstaatlichungen Allendes rückgängig und schaffte die Gewerkschaftsrechte ab. Durch das zurückfließende Kapital erholte sich allmählich die Wirtschaft, jedoch gingen Tausende Chilenen wegen der fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen ins Exil.
Im Dezember 1978 kam es zu kriegerischen Drohungen zwischen Argentinien und Chile. Die Inseln Lennox, Picton und Nueva im Beagle-Kanal wurden zum Streitpunkt. Insbesondere da in der Gegend größere Öl-Reserven vermutet wurden. Der Streit wurde erst durch Vermittlung des Vatikans mit einem Grenzvertrag am 16. Dezember 1988 friedlich beigelegt.
1988 wurde eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit (55 %) gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach. 1989 fanden die ersten freien Wahlen nach 15-jähriger Diktatur statt, Präsident wurde der Christdemokrat Patricio Aylwin. Von 1994 bis 2000 regierte der Christdemokrat Eduardo Frei Ruiz-Tagle. Seit 2000 ist der Sozialist Ricardo Lagos Präsident des Landes.
Pinochet trat 1998 als Heereschef ab und wurde im gleichen Jahr in Großbritannien verhaftet. Später wurde er unter Hausarrest gestellt und 2000 "aus gesundheitlichen Gründen" entlassen.

Verwaltungsgliederung: Chile ist in 13 mit römischen Zahlen von Norden nach Süden durchnummerierte Regionen (spanisch región) aufgeteilt, die jedoch nur eine geringe politische Rolle spielen, da Chile als ausgeprägter Zentralstaat gilt.
I: Tarapacá (Región de Tarapacá)
II: Antofagasta (Región de Antofagasta)
III: Atacama (Región de Atacama)
IV: Coquimbo (Región de Coquimbo)
V: Valparaíso (Región de Valparaíso)
RM: Hauptstadtregion (Región Metropolitana)
VI: Bernardo O'Higgins (Región del Libertador General Bernardo O'Higgins)
VII: Maule (Región del Maule)
VIII: Bío-Bío (Región del Bío-Bío)
IX: Araukanien (Región de la Araucanía)
X: Region de los Lagos (Región de los Lagos)
XI: Aisén (Región de Aisén del General Carlos Ibáñez del Campo)
XII: Magellan und Chilenische Antarktis (Región de Magallanes y de la Antártica Chilena)

Reiseinformationen: Einreisebestimmungen: Für Besucher und Touristen noch mind. 6 Monate gültiger Reisepass für Aufenthalt bis zu 90 Tagen; Aufenthaltsverlängerungen vor Ablauf der ersten 3 Monate auf 6 Monate im Land möglich. Besitz der erforderlichen Rück- oder Weiterreisepapiere, Nachweis über ausreichende Geldmittel für den Aufenthalt (gilt auch für Staatsangehörige anderer EU-Länder). Für Kinder: Kinderausweis mit Foto, eingetragene Nationalität muss "deutsch" lauten. Für alleinreisende Minderjährige beglaubigte Einverständniserklärung der Eltern.
Verkehr: Rechtsverkehr, internationaler Führerschein für Touristen erforderlich.
Trinkgeld: 5 - 10 % der Rechnung in Restaurants, sonst ca. 0,5 bis 1 US$ (Kofferträger, Hotelboys usw.)
Impfvorschriften: Keine Impfungen zwingend vorgeschrieben außer bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten. Als Infektionsgebiete gelten: Angola, Bolivien, Ecuador, Gambia, Guinea, Kamerun, Kolumbien, Mali, Nigeria, Peru, Sudan, Zaire
Dringend empfohlen wird jedoch, sich vor Reiseantritt über die aktuellen Infektionsrisiken im Lande zu informieren und sich gegebenfalls dementsprechend zu schützen. In einigen Gebieten Lateinamerikas herrscht hohes Malaria und teilweise auch Gelbfieberrisiko!
Devisenbestimmungen: Währung: Chilenischer Peso (CLP), Wechselkurs: siehe OANDA.COM
Einfuhr und Ausfuhr: Bei Landes- und Fremdwährung unbeschränkt. Empfehlung: US-Dollar-Noten und -Reiseschecks. Internationale Kreditkarten (Amex, Visa, Diners, Master Card) werden in großen Hotels und Geschäften sowie überregionalen Mietwagenunternehmen häufig akzeptiert.

Reisehinweise des Auswärtigen Amts
Reisemerkblatt-Chile-Stand: 15. März 2005
Allgemeine Informationen
Chile ist ein gut erschlossenes Reiseland. Mit modernen Überlandbussen sind fast alle
Teile des Landes erreichbar. Zugverbindungen gibt es von Santiago aus nur in Richtung
Süden (bis Temuco).
Chile-Reisenden, die hier ein Fahrzeug führen wollen, wird empfohlen, einen
Internationalen Führerschein mit sich zu führen. Eine Rechtsauskunft des chilenischen
Außenministeriums besagt jedoch, daß es keine rechtliche Grundlage dafür gibt, in Chile
als Tourist mit einer in Deutschland ausgestellten nationalen oder internationalen
Fahrerlaubnis zu fahren. In der Praxis hat diese Rechtsauffassung soweit dem Auswärtigen
Amt bekannt bisher noch keine Konsequenzen gehabt.
Bei der Reiseplanung ist zu beachten, dass man mit einem Mietwagen in der Regel nicht
ins angrenzende Ausland fahren darf.
Alle gängigen Kreditkarten sind weit verbreitet. Geld sollte man nur in den Wechselstuben
tauschen, da die Umtauschkurse der Straßenhändler in der Regel nicht besser sind, das
Risiko aber höher ist. US-Dollar werden fast überall getauscht. An Geldautomaten, die in
großer Auswahl in ganz Chile vorhanden sind, kann mit Kreditkarten (Eurocard, Visa)
oder EC-Karte (mit Maestro-Zeichen und jeweiliger PIN) Bargeld abgehoben werden.
Das Preisniveau in Chile ist im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern relativ
hoch und entspricht vielfach dem in Mitteleuropa, so dass man ausreichend Geld
mitnehmen sollte. Trinkgelder in Höhe von ca. 10% sind üblich.
Der Reisende sollte zumindest über Grundkenntnisse des Spanischen verfügen, da
Englisch- und Deutschkenntnisse (außer im Süden des Landes) wenig verbreitet sind.
Aufgrund seiner enormen Nord-Süd-Ausdehnung verfügt das Land über eine große
geographische und klimatische Vielfalt. Viele Touristen unterschätzen die durch die weiten
Entfernungen, das teilweise extreme Klima und plötzliche Wetterumschwünge
entstehenden Gefahren.
Eine Bergwanderung in den Anden ist keinesfalls mit einer Bergwanderung in den Alpen
oder den deutschen Mittelgebirgen zu vergleichen, auch erfahrene Bergsteiger können
unbewusst in Lebensgefahr geraten. Um so wichtiger ist eine gründliche Vorbereitung auf
derartige Touren, eine gute Ausrüstung und ausreichende Verpflegung. Zusätzliche, durch
Wetterumschwung erforderliche Übernachtungen sollten bei der Tourenplanung
mitberücksichtigt werden. Wanderungen sollten mit mindestens drei Personen
unternommen werden, am besten mit einem ortskundigen Führer. Man sollte sich
unbedingt bei den örtlichen Carabineros oder am Eingang des Nationalparks melden und
die ungefähre Route sowie die Dauer der Wanderung angeben, um eventuelle
Suchaktionen zu erleichtern.
In den trockenen Gebieten in Nordchile ist außerdem darauf zu achten, dass stets
ausreichend Wasser mitgeführt und getrunken wird. Auch in der Wüste wird es trotz der
hohen Tagestemperaturen nachts empfindlich kalt, was v.a. bei Ausflügen zum
Hochplateau El Tatio bei San Pedro de Atacama zu beachten ist.
Vorsicht bei der Besichtigung der Geysire El Tatio, da die Zugangswege unzureichend
gesichert sind.
Der Lago Chungará an der chilenisch-bolivianischen Grenze liegt auf 4500 m. Von der auf
Meereshöhe liegenden Stadt Arica werden Tagesausflüge mit dem Bus dorthin angeboten.
Die Höhe, verbunden mit den Anstrengungen der Fahrt, verursacht bei vielen Touristen,
v.a. bei älteren Menschen, Höhenkrankheit, die bereits zu Todesfällen geführt hat. Auf
langsame Akklimatisation, z.B. durch eine Übernachtung in dem auf halber Höhe
gelegenen Ort Putre sollte unbedingt geachtet werden. Bei Auftreten der Höhenkrankheit
hilft i.d.R. nur ein Abstieg.
Wie schon in den Vorjahren hat die Kriminalität auch im Jahr 2004 weiter zugenommen.
In den größeren Städten und Touristenzentren sind Taschendiebstähle weit verbreitet.
Überfälle auf Touristen, Einbrüche in Mietwagen u.ä. sind � vor allem in den Städten
Santiago und Valparaíso/Viña del Mar - keine Seltenheit mehr. Zunehmend wird bei der
Verübung von Straftaten auch Gewalt angewendet. Besucher sollten sich zu Fuß möglichst
nicht allein und vor allem nicht nachts bewegen. Der Besuch ärmerer Wohnviertel sollte
auf jeden Fall vermieden werden.
Des weiteren besteht auch die Gefahr von Überfällen auf Autofahrer an Kreuzungen in den
größeren Städten. Reisende in Mietwagen sollten daher darauf achten, daß die Fenster stets
geschlossen und die Türen verriegelt sind (Klimaanlage!).
In Busbahnhöfen und anderen öffentlichen Plätzen (auch am Strand!) darf Gepäck bzw.
persönliche Habe nicht unbeaufsichtigt bleiben. Bei Bus- und Metrofahrten innerhalb
Santiagos besteht die Gefahr, daß in dem Gedränge Handtaschen oder Rucksäcke
unbemerkt aufgeschlitzt werden.
Ein Diebstahl des Passes muss bei der nächsten Polizeistation angezeigt werden, da die
Vorlage des Polizeiprotokolls Voraussetzung für die Ausstellung eines neuen Passes, bzw.
Reiseausweises zur Rückkehr nach Deutschland durch die Botschaft und der Tarjeta de
Turismo durch die Policía Internacional ist. Ein neuer Pass kann nur nach Rückfrage der
Botschaft bei der örtlich zuständigen Passbehörde in Deutschland ausgestellt werden,
wodurch in der Regel eine Bearbeitungsdauer von mehreren Tagen entsteht. Sofern die
Rückreise von Chile aus direkt nach Deutschland erfolgt, wird von der Botschaft ein
Reiseausweis ausgestellt; die Bearbeitungsdauer beträgt in diesem Fall zwei Tage.
Hinweis: Wenn die Rückreise über USA erfolgen soll, muß ein US-Visum beantragt
werden, da die derzeit von der Botschaft ausgestellten vorläufigen Reisepässe bzw.
Reiseausweise nicht maschinenlesbar sind. Die Bearbeitungszeit bei der hiesigen USBotschaft
beträgt ca. 1 Monat (!).
Es ist ratsam, Kopien von allen Dokumenten anzufertigen, da dies die Ausstellung neuer
Papiere erleichtert. Führerscheine und Personalausweise können nur in Deutschland von
den zuständigen Behörden ausgestellt werden.
Chile ist ein erdbebengefährdetes Land. Das letzte schwere Erdbeben in Santiago ereignete
sich im Jahr 1985.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
Bei der Einreise erhalten Deutsche, die ohne Visum nach Chile kommen, kostenlos eine
�Tarjeta de Turismo� (Touristenkarte), die zu einem Aufenthalt von maximal neunzig
Tagen berechtigt. Die 90-tägige Aufenthaltsdauer kann gegen eine Gebühr von 100 USDollar
einmalig um 90 Tage verlängert werden. Die Verlängerung muß mindestens 30
Tage vor Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung im �Departamento de Extranjería�
(Ausländerbehörde), Agustinas 1235, Tel. 5502400/5502454 , oder bei der jeweiligen
�Gobernación Provincial� (Provinzverwaltung) beantragt werden.
Wichtig: Die �Tarjeta de Turismo� muss beim Verlassen des Landes zurückgegeben
werden. Sollte sie verloren gehen, kann für Ersatz in der �Policía Internacional� (Gral.
Borgoño 10 52) in Santiago bzw. in einer Polizeidienststelle (� Policía de Investigaciones�)
in den Regionen gesorgt werden. Bei Ausreise ohne Touristenkarte muss mit großen
Schwierigkeiten und einer empfindlichen Geldstrafe gerechnet werden.
Der Kinderausweis muss für Reisen nach Chile mit einem Lichtbild versehen sein.
Eine minderjährige Person, die ohne Eltern oder Vormund nach Chile einreist, sollte eine
schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten mit sich führen, da ihr
ansonsten die Einreise verweigert werden kann. Diese � zweckmäßigerweise in spanischer
Sprache verfasste - Erklärung muß von einer chilenischen Auslandsvertretung (Botschaft
oder Generalkonsulat) beglaubigt sein.
Eine minderjährige Person, die bei Einreise nach Chile von den Erziehungsberechtigten
begleitet wird, jedoch nicht in deren Begleitung ausreisen soll, benötigt eine
Einverständniserklärung in der oben beschriebenen Form zur Ausreise aus Chile.
Besondere strafrechtliche Bestimmungen
Das chilenische Strafrecht ist am Code Napoleon orientiert. Es sieht in der Regel dieselben
Strafen wie das deutsche Strafrecht vor. Seit Juli 2001 ist die Todesstrafe abgeschafft.
Der Besitz von und der Handel mit Drogen wird in Chile hart bestraft. Touristen,
insbesondere aus Peru und Bolivien einreisende, werden scharf kontrolliert.
Besondere zollrechtliche Bestimmungen
Reisegut, d.h. Gegenstände, die für den persönlichen Bedarf des Einreisenden während der
Fahrt und des Aufenthalts bestimmt sind, kann zollfrei eingeführt werden.
Ein Einfuhrverbot besteht für frische Nahrungsmittel (Milchprodukte, Obst und Gemüse,
Fleisch- und Wurstwaren) sowie Pflanzen. Waffen, Drogen und Pornographie dürfen unter
keinen Umständen eingeführt werden.
Devisen dürfen unbegrenzt ein- und ausgeführt werden. Reisende, die Bargeld oder
Wertpapiere im Wert von mehr als 450 UF (Unidad de Fomento) bzw. 12.000 US-$
mitführen, müssen dies dem Zoll anzeigen.
Für im persönlichen Gepäck mitgeführte (grundsätzlich anmeldepflichtige) Neuwaren gilt
im allgemeinen als obere Wertgrenze 500 US-Dollar, darüber hinaus muss Zoll bezahlt
werden.
Jede Person ist berechtigt, Importgeschäfte durchzuführen. Bei einem Warenwert von über
USD 500 FOB muß ein Zollagent eingeschaltet werden. Die Verzollung erfolgt in der
Regel innerhalb von 24 Stunden. Die geforderten Dokumente (Handelsrechnung fünffach,
voller Konnossementensatz bzw. Luftfrachtbrief dreifach) müssen vollständig sowie
inhaltlich und formal fehlerfrei sein. Die chilenischen Behörden halten sich streng an die
geltenden Form- und Rechtsvorschriften. Auch Tippfehler können daher zu Verzögerungen
führen.
Für Ausländer, die mit einem von einer chilenischen Auslandsvertretung ausgestellten
Visum nach Chile einreisen, gelten besondere Zollerleichterungen.
Medizinische Hinweise
Aufgrund einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Erkrankungen nach dem Verzehr von
Meeresfrüchten in den letzten Monaten wird empfohlen, besondere Vorsicht walten zu
lassen und möglichst vom Genuß roher Meeresfrüchte abzusehen.
Für Reisen auf die Osterinsel wird ein Impfnachweis für Gelbfieber verlangt, falls die
betreffende Person aus einem gelbfieberendemischen Gebiet kommt.
Impfschutz: Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt Schutz gegen
Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate ggf.
auch Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Jagd, Jogging u.a.) kann
Impfschutz auch gegen Tollwut sinnvoll sein. Im persönlichen Beratungsgespräch mit dem
Tropenarzt bzw. dem Impfarzt mit tropen- und reisemedizinischer Erfahrung sollen diese
und andere Fragen entschieden werden.
HIV / Aids ist auch in diesem Lande ein Problem und eine große Gefahr für alle, die
Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und
Bluttransfusionen können ein erhebliches lebensgefährliches Risiko bergen.
Prophylaxe: Durch hygienisches Essen und Trinken (nur abgekochtes, nichts lau
aufgewärmtes) können Durchfälle und durch einen konsequenten Mückenschutz
(Repellentien, Mückennetz, bedeckende Kleidung, Verhalten) können viele Erkrankungen
ganz vermieden werden. Jedenfalls sollte man im Norden nicht in einfachen Hütten
übernachten (Chagas-Erkrankung durch Wanzenübertragung). Gelegentlich wird vor der
Möglichkeit einer Infektion mit dem Hanta-Virus (Übertragung durch Ratten) gewarnt, die
insbesondere in den Regionen VI, VII und VIII bestehen soll.
Weitere Infektionserkrankungen kommen vor, allerdings in sehr unterschiedlicher
Gefährdung der Reisenden.
Die medizinische Versorgung im Lande ist nur in großen Städten direkt mit Europa zu
vergleichen. Sie ist vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Oft
fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch / Französisch sprechende Ärzte. Ein
ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige
Reiserückholversicherung werden empfohlen. Eine individuelle Reiseapotheke sollte
mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden. Auch
hierzu ist individuelle Beratung durch einen Tropenarzt bzw. Reisemediziner sinnvoll.
Clinica Alemana / Deutsche Klinik (ohne Gewähr)
Santiago: Av. Vitacura 5951, Telefon 212 97 00 oder 210 11 11, Fax 212 43 80
Valparaíso: Cerro Alegre, Calle Guillermo Munich, Telefon/Fax 032 / 21 79 51
Concepción: Pedro de Valdivia 801, Telefon 041 / 79 60 00, Fax 041 / 79 62 44
Valdivia: Beauchef 765, Telefon 063 / 24 61 00, Fax 063 / 24 62 51
Temuco: Senador Estebanez 645, Telefon 045 / 20 12 01, Fax 045 / 20 10 16
Osorno: Av. Zenteno 1530, Telefon 064 / 26 26 26, Fax 064 / 26 26 27
Puerto Varas: Otto Bader 810, Telefon 065 / 23 23 36, Fax 065 / 23 26 90
Sicherheitshinweis-Chile-Stand: 15. März 2005
Nach Angaben chilenischer Stellen wurden im Grenzgebiet zu Peru, Bolivien und den
sich anschließenden Grenzregionen zu Argentinien (I. und II. Region), auf Feuerland
und verschiedenen kleineren Inseln in der XII. Region sowie in der V. Region (Sector
San Antonio � Tejas Verdes) während der Militärregierung über hunderttausend Anti-
Personen-Minen verlegt, deren Räumung nur langsam vorankommt. Im Küstenbereich in
der Nähe von Peru wurden die Minen zum Teil in Strandnähe verlegt bzw. dorthin
angeschwemmt. Die Kennzeichnung der Minenfelder ist nicht flächendeckend
sichergestellt bzw. in unwegsamem Gelände nicht vorhanden. Reisende sollten sich in
diesen Gebieten nur auf befestigten Straßen und Wegen bewegen.
Detaillierte Informationen unter
www.mineaction.org
www.icbl.org/lm/2003/chile
Zuständige deutsche Auslandsvertretung
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Embajada de la República Federal de Alemania
Las Hualtatas 5677, Vitacura, Santiago
Telefon (0056-2) 4632-500
Fax (0056-2) 4632-525
E-Mail: central@embajadadealemania.cl
Internet: www.embajadadealemania.cl
 


Botschaft in Deutschland:

Mohrenstraße 42, D-10117 Berlin
t +49-30-726 20 35 f -726 20 36 03
E-Mail: embachilealemania@echileberlin.de

Kleine Reichenstraße 1/IV, 20457 Hamburg
Tel.: 040/33 58 35, Fax: 040/32 69 57
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