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Amtssprache:
Portugiesisch Hauptstadt: Brasília Staatsform:
Bundesrepublik Präsident: Luiz Inácio Lula da
Silva Fläche: 8.547.404 km² Einwohnerzahl: 184.101.109
(Stand Juli 2004) Bevölkerungsdichte: 21,5 Ew. pro
km² Unabhängigkeit: 1822 erklärt, 1825
anerkannt Währung: Real Zeitzone: UTC -2 bis -5
/ MEZ -3 bis -6 / MESZ -4 bis
-7 Nationalhymne: Hino Nacional
Brasileiro Kfz-Kennzeichen: BR Internet-TLD:
.br Telefonvorwahl: +55 Wahlspruch: "Ordem e
Progresso" (Portugiesisch, "Ordnung und Fortschritt")
Das Grün des Grundes symbolisiert Brasiliens
Waldreichtum, das Gelb der Raute Brasiliens Reichtum an Gold und
anderen Bodenschätzen, die blaue Himmelskugel das Blau des Himmels über
Brasilien, die weißen Sterne stehen für die einzelnen
Bundesstaaten. Das Schriftband trägt das Motto Ordem e
Progresso(Ordnung und Fortschritt).
Geographie: Brasilien (portugies.: Brasil) ist
der größte und bevölkerungsreichste Staat in Südamerika. Es grenzt (von
Nordosten gegen den Uhrzeigersinn) an Französisch-Guayana, Suriname,
Guyana, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Paraguay, Argentinien,
Uruguay und den südlichen Atlantik. Brasilien ist geprägt durch die
ausgedehnten Regenwälder des Amazonas-Tieflands im Norden und Hochebenen,
Hügel und Gebirge im Süden. Während die landwirtschaftliche Basis des
Landes in den Savannengebieten des Mittelwestens liegt, lebt der Großteil
der Bevölkerung in der Nähe der Atlantikküste, wo sich auch fast alle
Großstädte befinden. Die wichtigsten Flüsse sind der Amazonas, der größte
Fluss der Erde, der Paraná mit seinen eindrucksvollen Wasserfällen von
Iguaçu und die Flüsse Rio Negro, Rio São Francisco, Rio Xingú, Rio
Madeira, Rio Araguaia und Rio Tapajós. Mit seinen 3.014 Metern Höhe ist
der Pico da Neblina der höchste Berg in Brasilien.
Klima: Das Klima Brasiliens, das zwischen
5° nördlicher Breite und 34° südlicher Breite liegt, ist überwiegend
tropisch mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen der Temperaturen. Nur
im subtropischen Süden herrscht ein gemäßigteres Klima. Besonders im
feuchten Amazonasbecken gibt es reichhaltige Niederschläge, man findet
jedoch auch relativ trockene Landstriche mit teilweise langanhaltenden
Dürrezeiten, besonders im Nordosten des Landes. Im Süden befindet sich an
der Grenze zu Bolivien und Paraguay ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das
Pantanal.
Bevölkerung: Vier
Hauptgruppen machen die brasilianische Bevölkerung aus: - die
Portugiesen, die ursprünglichen Kolonialisten - Afrikaner, die als
Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden - verschiedene
Immigrantengruppen, hauptsächlich aus Europa, dem Nahen Osten und Asien,
die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Brasilien angesiedelt haben.
Seit 1818 sind über 300.000 Deutsche eingewandert. Eine große japanische
Bevölkerungsgruppe lebt in Brasilien, außerdem etwa 1,5 Millionen Polen,
vorwiegend in Paraná. - einheimische Volksgruppen der Tupi- und
Guarani-Sprachfamilien (200 ethnische Gruppen mit insgesamt etwa 250.000
Mitgliedern). Etwa 10 % der Fläche Brasiliens ist für Indianer reserviert.
Verbindungen (zumeist ohne offizielle Ehe) zwischen Portugiesen und
Einheimischen oder Sklaven waren nicht ungewöhnlich und so begann schon
früh in der Geschichte eine Verschmelzung der Ethnien und Kulturen. Die
brasilianische Bevölkerung ist sehr jung. Es sind 26,6 % unter 15 Jahre
alt, 67,6 % sind 15 bis 64 Jahre alt und nur 5,8 % über 65. Das mittlere
Alter beträgt 27,4 Jahre, die mittlere Lebenserwartung liegt bei 71,4
Jahren. (Schätzungen für 2004) Ungefähr 80 % der Bevölkerung sind
römisch-katholischer Konfession, die übrigen sind größtenteils
protestantischen Glaubens (starke Zunahme evangelikaler Freikirchen) oder
Anhänger von Kulten, die aus afrikanischen Religionen entstanden sind
(Candomblé, Umbanda und andere). 81 % der Bevölkerung leben in den
Städten, die sich durch rasantes Wachstum und Wildwuchs auszeichnen; in
den Außenbezirken bilden sich Favelas genannte
Armensiedlungen. Wichtige Städte sind: - São Paulo, 9.785.600
EW - Rio de Janeiro, 5.850.500 EW - Salvador da Bahia, 2.439.900
EW - Belo Horizonte, 2.229.700 EW - Brasília, 2.043.200
EW
Geschichte: Brasilien wurde am
22. April 1500 von einer portugiesischen Expedition unter Leitung von
Pedro Álvares Cabral entdeckt. In der Folgezeit wurde es zur
portugiesischen Kolonie ausgebaut, deren Wirtschaft auf der Sklaverei
basierte. Der Name Brasilien entstand durch den Handel mit dem Holz Pau
Brasil (Brasilholz). Im Jahre 1807 flohen das portugiesische Parlament
und die Königsfamilie mitsamt Hofstaat vor den Bedrohungen durch die
napoleonischen Kriege und der portugiesische Regierungssitz wurde nach
Brasilien verlegt. Nach der Rückkehr der Regierung im Jahre 1821 wurde die
Regierung Brasiliens Dom Pedro IV., dem Sohn des portugiesischen Königs,
übertragen. Dieser weigerte sich am 9. Januar 1822, einem Beschluss des
portugiesischen Parlaments zu gehorchen, der ihm die Herrschaft über
Brasilien wieder entziehen und das Land erneut unter koloniale Verwaltung
stellen sollte. Am 7. September des gleichen Jahres erklärte er die
Unabhängigkeit Brasiliens und ließ sich am 12. Oktober zum ersten Kaiser
krönen. Das Land blieb Monarchie bis am 15. November 1889 Dom Pedro II.,
der Sohn und Nachfolger von Dom Pedro I., entthront wurde und Marschall
Deodoro da Fonseca die Republik ausrief. Zum Ende des 19. Jahrhunderts
gab es aufgrund der beginnenden Industrialisierung des Landes einen
zunehmenden Mangel an Arbeitskräften, der nach der Abschaffung der
Sklaverei im Jahre 1888 noch weiter verschärft worden war. Dies lockte
eine große Zahl von Einwanderern an, die größten Gruppen unter ihnen waren
neben Portugiesen und Spaniern Deutsche, Italiener, Polen und
Japaner. Im 20. Jahrhundert war Brasilien in beide Weltkriege
verwickelt. Als das Deutsche Reich, die Führungsmacht der Mittelmächte, im
Ersten Weltkrieg den uneingeschränkten U-Boot-Krieg auf dem Atlantik
begann, wurden auch neutrale Staaten ins Geschehen einbezogen, da auch
ihre Schiffe von deutschen Unterseebooten versenkt wurden. 1917 erklärte
Brasilien daher Deutschland und Österreich- Ungarn den Krieg. Brasilien
war die einzige lateinamerikanische Macht, die Truppen zur Unterstützung
der Alliierten an die Westfront in Europa schickte, aber militärisch
bedeutsam war der Eingriff der brasilianischen Truppen nicht. Auch in den
Zweiten Weltkrieg trat Brasilien aufgrund eines U-Boot-Kriegs der
Deutschen auf dem Atlantik ein. Nachdem Hitler auch neutrale Schiffe nicht
verschonen wollte, war die Situation schon angespannt, doch als fünf
brasilianische Schiffe im Südatlantik angegriffen und zerstört wurden,
erklärte Brasilien 1942 den Achsenmächten den Krieg. Es sandte aber erst
1944 ein Expeditionskorps von etwas mehr als 25.000 Mann an die Front in
Italien, wo sie bis Kriegsende kämpften. Anderen Quellen (insbes.
brasilianisches Militär) zufolge wollte jedoch Brasilien im 2. Weltkrieg
trotz Versprechens erheblicher wirtschaftlicher Vorteile seitens der USA
neutral bleiben. Grund für den Kriegseintritt soll das medienwirksam mit
Nazi-Invasionsgerüchten verbundene Versenken eines brasilianisches
Schiffes vor der eigenen Küste gewesen sein, bei dem vermeintlich der
US-amerikanische Geheimdienst "nachgeholfen" hat. In der Folge kam es zur
gewaltsamen Unterdrückung insbesondere von zahlreichen Nachfahren
deutscher und italienischer Einwanderer, welche seit ca. 1850 friedlich
und politisch erwünscht Brasilien mitbesiedelten. Deutsche und
italienische Schulen sowie die deutsche und italienische Sprache wurden
zeitweise bei Gefängnisstrafe verboten. Dieser Schritt war entscheidend
für einen immer stärkeren politischen und wirtschaftlichen Einfluss der
USA auf Brasilien in den folgenden Jahrzehnten. Auch schon vor der
Bush-Politik kam es jedoch wieder zu einer politischen Annäherung an
Europa. Nachdem das Land in den Jahren 1930 bis 1945 von Getúlio Vargas
diktatorisch regiert wurde, gab es ab 1945 wieder freie Wahlen und eine
Reihe demokratisch gewählter Präsidenten. Während der Amtszeit von
Juscelino Kubitschek wurde die neue Hauptstadt Brasília gebaut und am 21.
April 1960 eingeweiht. 1964 ergriff erneut das Militär die Macht in
Brasilien und eine 21 Jahre währende Folge von Militärdiktaturen wurde
eingeläutet. Erst im Jahr 1985 wurde mit Tancredo Neves wieder ein ziviler
Präsident gewählt, der aber verstarb, bevor er die Macht übernehmen
konnte. Nach mehreren Hyperinflationsphasen und Währungsreformen wurde
1994 der Real eingeführt (Ursprungswert = 1 US-Dollar), welcher bis heute
gesetzliches Zahlungsmittel in Brasilien ist. Im Januar 1999 geriet das
Land allerdings in eine Währungskrise, welche zu einer starken Abwertung
des Reals und dann zu einer allgemeinen Wirtschaftskrise führte. 2004
notierte der US-Dollar bei etwa 3 Reals, d.h. in den 10 Jahren des Real
hat die brasilianische Währung bei kontrollierter (im Vergleich zu Ländern
harter Währungen dennoch hoher) Inflation etwa zwei Drittel ihres Wertes
verloren, was dennoch insgesamt positiv zu werten ist, da seit Einführung
des Reals eine weitaus größere wirtschaftliche Planungssicherheit in
Brasilien gegeben ist (zuvor war eine Inflation von über 50 % im Monat
keine Seltenheit, auch kam es einmal zur Beschlagnahmung von Geldanlagen).
Ein weiteres, aktuelles Problem der brasilianischen Wirtschaft ist leider
auch die steigende Einwohnerzahl. Allein in Brasilia steigt sie pro Jahr
um 3 %, was in den Armenvierteln katastrophale Auswirkungen
hat.
Reiseinformationen:
Einreisebestimmungen: Für Besucher und Touristen noch 6 Monate
gültiger Reisepass für Aufenthalt bis zu 90 Tagen;
Aufenthaltsverlängerungen um 90 Tage im Land möglich. Gesamtaufenthalt
darf 180 Tage innerhalb von 12 Monaten nicht überschreiten. Besitz der
erforderlichen Rück- oder Weiterreisepapiere und ausreichender Geldmittel
(gilt auch für Staatsangehörige anderer EU-Länder). Für Kinder:
Kinderausweis, eingetragene Nationalität muss "deutsch" lauten, oder
Reisepass jeweils mit Lichtbild und falls erforderlich - Visum.
Minderjährige benötigen zur Alleinreise eine Reiseerlaubnis, unterzeichnet
von beiden Eltern, die ins Portugiesische übersetzt und von einem Notar
beglaubigt ist. Verkehr: Rechtsverkehr, internationaler
Führerschein für Touristen erforderlich. Trinkgeld: 5 - 10 %
der Rechnung in Restaurants, sonst ca. 0,5 bis 1 US$ (Kofferträger,
Hotelboys usw.) Impfvorschriften: Keine Impfungen zwingend
vorgeschrieben außer bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten.
Als Infektionsgebiete gelten: Angola, Bolivien, Ecuador, Gambia, Guinea,
Kamerun, Kolumbien, Mali, Nigeria, Peru, Sudan, Zaire Dringend
empfohlen wird jedoch, sich vor Reiseantritt über die aktuellen
Infektionsrisiken im Lande zu informieren und sich gegebenfalls
dementsprechend zu schützen. In einigen Gebieten Lateinamerikas herrscht
hohes Malaria und teilweise auch
Gelbfieberrisiko! Devisenbestimmungen: Währung: Real
(R$),Wechselkurs: siehe OANDA.COM. Einfuhrbestimmungen: Einfuhr von
Landeswährung in vernünftigem Umfang, Fremdwährung unbegrenzt. EUR- und
US$-Reiseschecks werden akzeptiert. Internationale Kreditkarten werden in
größeren Hotels und in den Geschäften der Großstädte
akzeptiert.
Reisehinweise des Auswärtigen
Amts Reisemerkblatt-Brasilien-Stand: 10. Dezember
2004 Allgemeine Informationen Eine Verständigung in deutscher
Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse
sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte
wenig verbreitet. Spanisch wird insbesondere im Süden Brasiliens
teilweise verstanden, aber nicht immer gern gehört. Zumindest
rudimentäre Portugiesischkenntnisse sind deshalb
sehr hilfreich. Einige internationale Kreditkarten werden in
Brasilien nicht überall akzeptiert. Bei Eurocard sind Barabhebungen an
Geldautomaten oft problematisch. Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an
Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da
oftmals trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Es
ist ratsam, bereits am Flughafen per Kreditkarte Bargeld zu besorgen,
bzw. auf USD lautende Reiseschecks mitzuführen. Die
Kriminalitätsrate in brasilianischen Großstädten ist hoch
(Eigentumsdelikte, Gewaltverbrechen, Entführungen, s. auch
Sicherheitshinweis). Aus diesem Grund empfiehlt es sich, keine größeren
Geldbeträge bei sich zu tragen und zu vermeiden, durch auffällige
Kleidung, Schmuck, Fotoapparate, Videokameras oder andere
Wertgegenstände auf sich aufmerksam zu machen und sich einer erhöhnten
Gefährdung auszusetzen. Bei Barabhebungen an Geldautomaten wird zur
besonderen Vorsicht geraten. Im Zusammenhang mit dem Karneval in
Brasilien wird insbesondere vor Straftaten im Umfeld der Prostitution
(Diebstähle, Raub, Überfälle etc.) gewarnt. Darüber hinaus kam es in
letzter Zeit häufig zu Diebstählen im Flughafenbereich und
bei Taxiüberfällen durch Motorradfahrer, bei denen ausschließlich
Laptops gestohlen wurden. Es wird daher empfohlen, diese unauffällig in
einer Reisetasche zu verstauen. Ausweispapiere sollten nicht im Gepäck
aufbewahrt werden. Es ist empfehlenswert, Originale der Ausweispapiere
im Safe des Hotels zu lassen und nur beglaubigte Kopien davon und eine
Broschüre des Hotels mit sich zu führen. Im Umkreis von 3 km
von Flughäfen, insbesondere Rio und Sao Paulo, sollten Handys nicht
eingeschaltet werden, um eine Klonung und unberechtigte Nutzung des
Telefonanschlusses durch Dritte
zu vermeiden. Einreisebestimmungen für deutsche
Staatsangehörige Bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen können
deutsche Touristen mit deutschem Reisepass, der bei Einreise noch
mindestens sechs Monate gültig ist, ohne vorherige Einholung eines
Visums einreisen. Der deutsche Kinderausweis wird anerkannt, es
wird jedoch empfohlen, diesen grundsätzlich mit einem Lichtbild
versehen zu lassen. Die Eintragung eines Kindes im Reisepass der Mutter
wird anerkannt, bei einer Eintragung in den Reisepass des Vaters können
örtlich Probleme entstehen. Einreisekarten und Stempel werden am
Flughafen erteilt. Die Einreisekarte sollte vom Pass getrennt
aufbewahrt werden, damit auch bei Passverlust die legale Einreise
nachgewiesen werden kann. Vor Ablauf der 90-Tage-Frist kann bei einer
Dienststelle der Bundespolizei (Polícia Federal - Departamento da
Polícia Marítima, Aérea e de Fronteiras = DPMAF) eine Verlängerung der
Aufenthaltsgenehmigung um maximal weitere 90 Tage beantragt werden. Die
erlaubte Gesamtaufenthaltsdauer innerhalb von 12 Monaten beträgt
maximal 180 Tage. Bei längerem Aufenthalt muss unbedingt vorher ein
Visum bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen
Auslandsvertretung in Deutschland beantragt werden, da ansonsten bei
der Ausreise Schwierigkeiten zu befürchten sind. Geschäftsreisende
sollten grundsätzlich vor der Einreise bei der
zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Erfahrung bringen, ob
für die geplante Reise ein Visum benötigt wird. Dies gilt selbst dann,
wenn z.B. lediglich Verträge unterzeichnet oder Vorträge gehalten
werden sollen. Techniker/Mechaniker, die Instandsetzungs-
oder Aufbauarbeiten vornehmen sollen, benötigen grundsätzlich ein
Visum. Die nachträgliche Erteilung eines Visums in Brasilien selbst ist
nicht möglich. Doppelstaater: Es wird darauf hingewiesen, dass
Reisende, die neben der deutschen auch die brasilianische
Staatsangehörigkeit besitzen, nur mit einem brasilianischen
Reisepass nach Brasilien ein und ausreisen können. Besonders wer in
Brasilien geboren ist oder einen brasilianischen Elternteil besitzt,
sollte sich deshalb immer mit der brasilianischen Auslandsvertretung in
Verbindung setzen, um zu klären, ob gegebenenfalls ein brasilianischer
Reisepass oder eine Negativbescheinigung zur Einreise erforderlich
ist. Minderjährigen, die nicht von beiden Elternteilen begleitet
werden, ist die Ein- und Ausreise nur mit einer richterlichen
Reisegenehmigung bzw. mit einer vor einem brasilianischen
Konsularbeamten abgegebenen Einverständniserklärung des
anderen Elternteils gestattet. Weitere und aktuelle Informationen
können auch im Internet
unter http://www.brasilianische-botschaft.de/konsulat/docs/touristen.htm
abgerufen werden. Besondere strafrechtliche Vorschriften Vor
Drogenkonsum wird nachdrücklich gewarnt. Selbst bei Mitführung weniger
Gramm illegaler Drogen drohen hohe Strafen. Haftstrafen müssen
regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien
verbüßt werden. Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen
wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren
geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung
in der Presse rechnen. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass
solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland
begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt
werden. Verstöße gegen Bestimmungen zum Schutz einheimischer Tiere und
Pflanzen werden strafrechtlich verfolgt. Besonders streng werden
Versuche verfolgt, freilebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus
Brasilien zu exportieren. Das gilt auch für viele Gattungen von
Zierfischen aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und
�samen sowie für Insekten und Spinnen. Für Reisen in
Indianerschutzgebiete werden vorher bei der FUNAI
(Nationale Indianerstiftung) einzuholende Genehmigungen benötigt. Wer
ohne eine solche Autorisierung angetroffen wird, muss mit
Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen
rechnen. Medizinische Hinweise Impfschutz: Der
Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt Schutz gegen Tetanus,
Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate
auch Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Jagd,
Jogging u.a.) kann Impfschutz auch gegen Tollwut und Typhus sehr
sinnvoll sein. Im persönlichen Beratungsgespräch mit dem Tropenarzt
bzw. dem Impfarzt mit tropen- und reisemedizinischer Erfahrung sollen
diese und andere Fragen entschieden werden. Eine gültige
Gelbfieberimpfung wird bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet verlangt
und ist bei Reise in das Amazonasgebiet sehr
sinnvoll. Denguefieber Vor allem im Bundesstaat Rio de Janeiro
treten in den Sommermonaten (November bis April) wiederholt Epidemien
des Denguefiebers auf, das von der Mücke Aedes Aegypti übertragen wird
und bei einzelnen Patienten auch ernsthafte Gesundheitsschäden zur
Folge haben kann. Daher wird Reisenden empfohlen - den Körper
schützende Kleidung zu tragen (lange Hosen, langärmelige Hemden), -
Insektenschutzmittel zu benutzen, - Insbesondere frühmorgens und nach
Regenfällen, wenn die Mücken am häufigsten auftreten, den Aufenthalt im
Freien zu meiden. HIV / Aids: Durch Sexualkontakte und bei
Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht das Risiko
einer lebensgefährlichen AIDS-Infektion. Prophylaxe: Durch hygienisches
Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes) können die
meisten z.T. auch gefährlichen Durchfälle und durch einen konsequenten
Mückenschutz (Repellentien, Mückennetz, bedeckende Kleidung,
Verhalten) können viele andere Tropen- und Infektionserkrankungen ganz
vermieden werden. Dazu zählen auch das Denguefieber, das - auch in den
Städten -zugenommen hat, und die Malaria. Weitere Tropen- und
Infektionserkrankungen kommen vor, allerdings in sehr unterschiedlicher
Gefährdung der Reisenden. Medikamente zur Prophylaxe gegen Malaria sind
in einigen Landesteilen sinnvoll. Für die Malariaprophylaxe sind
verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone,
Doxycyclin, Lariam) auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl und
persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit
anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer
Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen
werden. Die medizinische Versorgung im Lande ist, soweit es sich um die
größeren Städte handelt, mit der in Europa zu vergleichen. Sie ist auf
dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch
problematisch. Ein ausreichender, weltweit
gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige
Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen. Zur Frage einer
individuellen Reiseapotheke ist Beratung durch einen Tropenarzt bzw.
Reisemediziner sinnvoll. Die Kosten für ärztliche Behandlungen und
Krankenhausaufenthalte sind z.T. erheblich höher als in Deutschland.
Sie werden von deutsche Krankenversicherungen oft nicht oder nur
teilweise abgedeckt. Rücksprache mit dem zuständigen
Krankenversicherungsträger vor Reisebeginn bzw. Abschluss einer
Reisekrankenversicherung sind deshalb dringend zu empfehlen. Die
deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der
ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur
Verfügung. Sicherheitshinweis-Brasilien-Stand: 09. Dezember
2004 Die Großstädte Brasiliens, insbesondere Rio de Janeiro und São
Paulo, weisen eine hohe Kriminalitätsrate auf (Eigentumsdelikte,
Gewaltverbrechen, Entführungen; siehe auch allgemeine Informationen).
Vom Besuch von Elendsvierteln (Favelas) wird generell abgeraten. Häufig
werden sie von Drogenbanden kontrolliert. Zwischen den Banden kann es
zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen, die auch Unbeteiligte
in Mitleidenschaft ziehen können. Vorsicht ist auch in den als sicherer
geltenden Stadtteilen angebracht. Nach Einbruch der Dunkelheit ist
besondere Vorsicht geboten, vor allem in weniger belebten Straßen der
Innenstädte, an Stränden, sowie in Rio auch auf den Zubringerautobahnen
zum Flughafen, der Linha Vermelha, der Linha Amarela und der Avenida
Brasil. Auch der zwischen dem nationalen und dem internationalen Flughafen
in Sao Paulo verkehrende Zubringerbus war bisher vor gelegentlichen
Überfällen nicht sicher. Als Alternative können Taxis in Anspruch
genommen werden. Bei Überfällen wird empfohlen, keinen Widerstand zu
leisten. Die oft unter Drogeneinfluss stehenden Täter sind in aller
Regel bewaffnet und schrecken vor Gewaltanwendung auch aus nichtigem
Anlass nicht zurück. Einige einheimische Samen, Pflanzen, Tiere,
besonders im Amazonasgebiet, desgleichen Fossilien und bestimmte
Mineralien stehen unter strengem gesetzlichen Schutz. Verstöße gegen
die entsprechenden Bestimmungen werden auch mit Freiheitsstrafen geahndet
(siehe strafrechtliche Vorschriften). Das Auswärtige Amt rät
dringend, auf Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung
zu achten.Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder
konsularischen Vertretung des Landes wird im Zweifelsfall
angeraten. Auswärtiges Amt, Bürgerservice, Referat 040, 11013 Berlin,
Tel. 030/5000-0, Fax 030/5000-3402. Die Reisehinweise sind auch im
Internet unter http://www.diplo.de abrufbar. Zuständige deutsche
Auslandsvertretung Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in
Brasilia Embaixada da República Federal da Alemanha Avenida das
Nações, Quadra 807, Lote 25 70415-900 Brasília - DF Tel.: (00 55 61)
442-7000 Fax.: (00 55 61) 443-7508 Internet:
www.alemanha.org.br E-Mail: info.brasilia@alemanha.org.br. Die
Adressen der Generalkonsulate und der Honorarkonsuln in Brasilien finden
Sie unter dem Link "Deutsche Vertretungen" auf der Länderseite
Brasilien (www.diplo.de, "Länder- und
Reiseinformationen".)
Botschaft in
Deutschland:
Wallstr. 57,10179 Berlin Tel.: 030 / 7 26
28-0 Fax.: 030 / 7 26 28-320 oder -321 E-Mail:
brasil@brasemberlim.de
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