Südamerika Argentinien Bolivien Brasilien Chile Ecuador Guayana Kolumbien Paraguay Peru Surinam Uruguay Venezuela

Amtssprache: Portugiesisch
Hauptstadt: Brasília
Staatsform: Bundesrepublik
Präsident: Luiz Inácio Lula da Silva
Fläche: 8.547.404 km²
Einwohnerzahl: 184.101.109 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte: 21,5 Ew. pro km²
Unabhängigkeit: 1822 erklärt, 1825 anerkannt
Währung: Real
Zeitzone: UTC -2 bis -5  /  MEZ -3 bis -6  /  MESZ -4 bis -7
Nationalhymne: Hino Nacional Brasileiro
Kfz-Kennzeichen: BR
Internet-TLD: .br
Telefonvorwahl: +55
Wahlspruch: "Ordem e Progresso" (Portugiesisch, "Ordnung und Fortschritt")


Das Grün des Grundes symbolisiert Brasiliens Waldreichtum, das Gelb der Raute Brasiliens Reichtum
an Gold und anderen Bodenschätzen, die blaue Himmelskugel das Blau des Himmels über Brasilien,
die weißen Sterne stehen für die einzelnen Bundesstaaten.
Das Schriftband trägt das Motto Ordem e Progresso(Ordnung und Fortschritt).


Geographie: Brasilien (portugies.: Brasil) ist der größte und bevölkerungsreichste Staat in Südamerika. Es grenzt (von Nordosten gegen den Uhrzeigersinn) an Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Paraguay, Argentinien, Uruguay und den südlichen Atlantik.
Brasilien ist geprägt durch die ausgedehnten Regenwälder des Amazonas-Tieflands im Norden und Hochebenen, Hügel und Gebirge im Süden. Während die landwirtschaftliche Basis des Landes in den Savannengebieten des Mittelwestens liegt, lebt der Großteil der Bevölkerung in der Nähe der Atlantikküste, wo sich auch fast alle Großstädte befinden. Die wichtigsten Flüsse sind der Amazonas, der größte Fluss der Erde, der Paraná mit seinen eindrucksvollen Wasserfällen von Iguaçu und die Flüsse Rio Negro, Rio São Francisco, Rio Xingú, Rio Madeira, Rio Araguaia und Rio Tapajós. Mit seinen 3.014 Metern Höhe ist der Pico da Neblina der höchste Berg in Brasilien.

Klima:
Das Klima Brasiliens, das zwischen 5° nördlicher Breite und 34° südlicher Breite liegt, ist überwiegend tropisch mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen der Temperaturen. Nur im subtropischen Süden herrscht ein gemäßigteres Klima. Besonders im feuchten Amazonasbecken gibt es reichhaltige Niederschläge, man findet jedoch auch relativ trockene Landstriche mit teilweise langanhaltenden Dürrezeiten, besonders im Nordosten des Landes. Im Süden befindet sich an der Grenze zu Bolivien und Paraguay ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das Pantanal.

Bevölkerung:
Vier Hauptgruppen machen die brasilianische Bevölkerung aus:
- die Portugiesen, die ursprünglichen Kolonialisten
- Afrikaner, die als Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden
- verschiedene Immigrantengruppen, hauptsächlich aus Europa, dem Nahen Osten und Asien, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Brasilien angesiedelt haben. Seit 1818 sind über 300.000 Deutsche eingewandert. Eine große japanische Bevölkerungsgruppe lebt in Brasilien, außerdem etwa 1,5 Millionen Polen, vorwiegend in Paraná.
- einheimische Volksgruppen der Tupi- und Guarani-Sprachfamilien (200 ethnische Gruppen mit insgesamt etwa 250.000 Mitgliedern). Etwa 10 % der Fläche Brasiliens ist für Indianer reserviert.
Verbindungen (zumeist ohne offizielle Ehe) zwischen Portugiesen und Einheimischen oder Sklaven waren nicht ungewöhnlich und so begann schon früh in der Geschichte eine Verschmelzung der Ethnien und Kulturen.
Die brasilianische Bevölkerung ist sehr jung. Es sind 26,6 % unter 15 Jahre alt, 67,6 % sind 15 bis 64 Jahre alt und nur 5,8 % über 65. Das mittlere Alter beträgt 27,4 Jahre, die mittlere Lebenserwartung liegt bei 71,4 Jahren. (Schätzungen für 2004)
Ungefähr 80 % der Bevölkerung sind römisch-katholischer Konfession, die übrigen sind größtenteils protestantischen Glaubens (starke Zunahme evangelikaler Freikirchen) oder Anhänger von Kulten, die aus afrikanischen Religionen entstanden sind (Candomblé, Umbanda und andere). 81 % der Bevölkerung leben in den Städten, die sich durch rasantes Wachstum und Wildwuchs auszeichnen; in den Außenbezirken bilden sich Favelas genannte Armensiedlungen.
Wichtige Städte sind:
- São Paulo, 9.785.600 EW
- Rio de Janeiro, 5.850.500 EW
- Salvador da Bahia, 2.439.900 EW
- Belo Horizonte, 2.229.700 EW
- Brasília, 2.043.200 EW

Geschichte:
Brasilien wurde am 22. April 1500 von einer portugiesischen Expedition unter Leitung von Pedro Álvares Cabral entdeckt. In der Folgezeit wurde es zur portugiesischen Kolonie ausgebaut, deren Wirtschaft auf der Sklaverei basierte. Der Name Brasilien entstand durch den Handel mit dem Holz Pau Brasil (Brasilholz).
Im Jahre 1807 flohen das portugiesische Parlament und die Königsfamilie mitsamt Hofstaat vor den Bedrohungen durch die napoleonischen Kriege und der portugiesische Regierungssitz wurde nach Brasilien verlegt. Nach der Rückkehr der Regierung im Jahre 1821 wurde die Regierung Brasiliens Dom Pedro IV., dem Sohn des portugiesischen Königs, übertragen. Dieser weigerte sich am 9. Januar 1822, einem Beschluss des portugiesischen Parlaments zu gehorchen, der ihm die Herrschaft über Brasilien wieder entziehen und das Land erneut unter koloniale Verwaltung stellen sollte. Am 7. September des gleichen Jahres erklärte er die Unabhängigkeit Brasiliens und ließ sich am 12. Oktober zum ersten Kaiser krönen. Das Land blieb Monarchie bis am 15. November 1889 Dom Pedro II., der Sohn und Nachfolger von Dom Pedro I., entthront wurde und Marschall Deodoro da Fonseca die Republik ausrief.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es aufgrund der beginnenden Industrialisierung des Landes einen zunehmenden Mangel an Arbeitskräften, der nach der Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1888 noch weiter verschärft worden war. Dies lockte eine große Zahl von Einwanderern an, die größten Gruppen unter ihnen waren neben Portugiesen und Spaniern Deutsche, Italiener, Polen und Japaner.
Im 20. Jahrhundert war Brasilien in beide Weltkriege verwickelt. Als das Deutsche Reich, die Führungsmacht der Mittelmächte, im Ersten Weltkrieg den uneingeschränkten U-Boot-Krieg auf dem Atlantik begann, wurden auch neutrale Staaten ins Geschehen einbezogen, da auch ihre Schiffe von deutschen Unterseebooten versenkt wurden. 1917 erklärte Brasilien daher Deutschland und Österreich- Ungarn den Krieg. Brasilien war die einzige lateinamerikanische Macht, die Truppen zur Unterstützung der Alliierten an die Westfront in Europa schickte, aber militärisch bedeutsam war der Eingriff der brasilianischen Truppen nicht. Auch in den Zweiten Weltkrieg trat Brasilien aufgrund eines U-Boot-Kriegs der Deutschen auf dem Atlantik ein. Nachdem Hitler auch neutrale Schiffe nicht verschonen wollte, war die Situation schon angespannt, doch als fünf brasilianische Schiffe im Südatlantik angegriffen und zerstört wurden, erklärte Brasilien 1942 den Achsenmächten den Krieg. Es sandte aber erst 1944 ein Expeditionskorps von etwas mehr als 25.000 Mann an die Front in Italien, wo sie bis Kriegsende kämpften.
Anderen Quellen (insbes. brasilianisches Militär) zufolge wollte jedoch Brasilien im 2. Weltkrieg trotz Versprechens erheblicher wirtschaftlicher Vorteile seitens der USA neutral bleiben. Grund für den Kriegseintritt soll das medienwirksam mit Nazi-Invasionsgerüchten verbundene Versenken eines brasilianisches Schiffes vor der eigenen Küste gewesen sein, bei dem vermeintlich der US-amerikanische Geheimdienst "nachgeholfen" hat. In der Folge kam es zur gewaltsamen Unterdrückung insbesondere von zahlreichen Nachfahren deutscher und italienischer Einwanderer, welche seit ca. 1850 friedlich und politisch erwünscht Brasilien mitbesiedelten. Deutsche und italienische Schulen sowie die deutsche und italienische Sprache wurden zeitweise bei Gefängnisstrafe verboten. Dieser Schritt war entscheidend für einen immer stärkeren politischen und wirtschaftlichen Einfluss der USA auf Brasilien in den folgenden Jahrzehnten. Auch schon vor der Bush-Politik kam es jedoch wieder zu einer politischen Annäherung an Europa.
Nachdem das Land in den Jahren 1930 bis 1945 von Getúlio Vargas diktatorisch regiert wurde, gab es ab 1945 wieder freie Wahlen und eine Reihe demokratisch gewählter Präsidenten. Während der Amtszeit von Juscelino Kubitschek wurde die neue Hauptstadt Brasília gebaut und am 21. April 1960 eingeweiht. 1964 ergriff erneut das Militär die Macht in Brasilien und eine 21 Jahre währende Folge von Militärdiktaturen wurde eingeläutet. Erst im Jahr 1985 wurde mit Tancredo Neves wieder ein ziviler Präsident gewählt, der aber verstarb, bevor er die Macht übernehmen konnte.
Nach mehreren Hyperinflationsphasen und Währungsreformen wurde 1994 der Real eingeführt (Ursprungswert = 1 US-Dollar), welcher bis heute gesetzliches Zahlungsmittel in Brasilien ist. Im Januar 1999 geriet das Land allerdings in eine Währungskrise, welche zu einer starken Abwertung des Reals und dann zu einer allgemeinen Wirtschaftskrise führte. 2004 notierte der US-Dollar bei etwa 3 Reals, d.h. in den 10 Jahren des Real hat die brasilianische Währung bei kontrollierter (im Vergleich zu Ländern harter Währungen dennoch hoher) Inflation etwa zwei Drittel ihres Wertes verloren, was dennoch insgesamt positiv zu werten ist, da seit Einführung des Reals eine weitaus größere wirtschaftliche Planungssicherheit in Brasilien gegeben ist (zuvor war eine Inflation von über 50 % im Monat keine Seltenheit, auch kam es einmal zur Beschlagnahmung von Geldanlagen). Ein weiteres, aktuelles Problem der brasilianischen Wirtschaft ist leider auch die steigende Einwohnerzahl. Allein in Brasilia steigt sie pro Jahr um 3 %, was in den Armenvierteln katastrophale Auswirkungen hat.

Reiseinformationen: Einreisebestimmungen: Für Besucher und Touristen noch 6 Monate gültiger Reisepass für Aufenthalt bis zu 90 Tagen; Aufenthaltsverlängerungen um 90 Tage im Land möglich. Gesamtaufenthalt darf 180 Tage innerhalb von 12 Monaten nicht überschreiten. Besitz der erforderlichen Rück- oder Weiterreisepapiere und ausreichender Geldmittel (gilt auch für Staatsangehörige anderer EU-Länder). Für Kinder: Kinderausweis, eingetragene Nationalität muss "deutsch" lauten, oder Reisepass jeweils mit Lichtbild und falls erforderlich - Visum. Minderjährige benötigen zur Alleinreise eine Reiseerlaubnis, unterzeichnet von beiden Eltern, die ins Portugiesische übersetzt und von einem Notar beglaubigt ist.
Verkehr: Rechtsverkehr, internationaler Führerschein für Touristen erforderlich.
Trinkgeld: 5 - 10 % der Rechnung in Restaurants, sonst ca. 0,5 bis 1 US$ (Kofferträger, Hotelboys usw.)
Impfvorschriften: Keine Impfungen zwingend vorgeschrieben außer bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten. Als Infektionsgebiete gelten: Angola, Bolivien, Ecuador, Gambia, Guinea, Kamerun, Kolumbien, Mali, Nigeria, Peru, Sudan, Zaire
Dringend empfohlen wird jedoch, sich vor Reiseantritt über die aktuellen Infektionsrisiken im Lande zu informieren und sich gegebenfalls dementsprechend zu schützen. In einigen Gebieten Lateinamerikas herrscht hohes Malaria und teilweise auch Gelbfieberrisiko!
Devisenbestimmungen: Währung: Real (R$),Wechselkurs: siehe OANDA.COM. Einfuhrbestimmungen: Einfuhr von Landeswährung in vernünftigem Umfang, Fremdwährung unbegrenzt. EUR- und US$-Reiseschecks werden akzeptiert. Internationale Kreditkarten werden in größeren Hotels und in den Geschäften der Großstädte akzeptiert.

Reisehinweise des Auswärtigen Amts
Reisemerkblatt-Brasilien-Stand: 10. Dezember 2004
Allgemeine Informationen
Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische
Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig
verbreitet. Spanisch wird insbesondere im Süden Brasiliens teilweise verstanden, aber
nicht immer gern gehört. Zumindest rudimentäre Portugiesischkenntnisse sind deshalb sehr
hilfreich.
Einige internationale Kreditkarten werden in Brasilien nicht überall akzeptiert. Bei
Eurocard sind Barabhebungen an Geldautomaten oft problematisch. Bei fehlgeschlagenen
Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg
aufzubewahren, da oftmals trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Es ist
ratsam, bereits am Flughafen per Kreditkarte Bargeld zu besorgen, bzw. auf USD lautende
Reiseschecks mitzuführen.
Die Kriminalitätsrate in brasilianischen Großstädten ist hoch (Eigentumsdelikte,
Gewaltverbrechen, Entführungen, s. auch Sicherheitshinweis). Aus diesem Grund
empfiehlt es sich, keine größeren Geldbeträge bei sich zu tragen und zu vermeiden, durch
auffällige Kleidung, Schmuck, Fotoapparate, Videokameras oder andere Wertgegenstände
auf sich aufmerksam zu machen und sich einer erhöhnten Gefährdung auszusetzen. Bei
Barabhebungen an Geldautomaten wird zur besonderen Vorsicht geraten.
Im Zusammenhang mit dem Karneval in Brasilien wird insbesondere vor Straftaten im
Umfeld der Prostitution (Diebstähle, Raub, Überfälle etc.) gewarnt.
Darüber hinaus kam es in letzter Zeit häufig zu Diebstählen im Flughafenbereich und bei
Taxiüberfällen durch Motorradfahrer, bei denen ausschließlich Laptops gestohlen wurden.
Es wird daher empfohlen, diese unauffällig in einer Reisetasche zu verstauen.
Ausweispapiere sollten nicht im Gepäck aufbewahrt werden. Es ist empfehlenswert,
Originale der Ausweispapiere im Safe des Hotels zu lassen und nur beglaubigte Kopien
davon und eine Broschüre des Hotels mit sich zu führen. Im Umkreis von 3 km von
Flughäfen, insbesondere Rio und Sao Paulo, sollten Handys nicht eingeschaltet werden,
um eine Klonung und unberechtigte Nutzung des Telefonanschlusses durch Dritte zu
vermeiden.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
Bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen können deutsche Touristen mit deutschem
Reisepass, der bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist, ohne vorherige
Einholung eines Visums einreisen. Der deutsche Kinderausweis wird anerkannt, es wird
jedoch empfohlen, diesen grundsätzlich mit einem Lichtbild versehen zu lassen. Die
Eintragung eines Kindes im Reisepass der Mutter wird anerkannt, bei einer Eintragung in
den Reisepass des Vaters können örtlich Probleme entstehen.
Einreisekarten und Stempel werden am Flughafen erteilt. Die Einreisekarte sollte vom Pass
getrennt aufbewahrt werden, damit auch bei Passverlust die legale Einreise nachgewiesen
werden kann. Vor Ablauf der 90-Tage-Frist kann bei einer Dienststelle der Bundespolizei
(Polícia Federal - Departamento da Polícia Marítima, Aérea e de Fronteiras = DPMAF)
eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung um maximal weitere 90 Tage beantragt
werden. Die erlaubte Gesamtaufenthaltsdauer innerhalb von 12 Monaten beträgt maximal
180 Tage.
Bei längerem Aufenthalt muss unbedingt vorher ein Visum bei der für den Wohnort
zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland beantragt werden, da
ansonsten bei der Ausreise Schwierigkeiten zu befürchten sind.
Geschäftsreisende sollten grundsätzlich vor der Einreise bei der zuständigen
brasilianischen Auslandsvertretung in Erfahrung bringen, ob für die geplante Reise ein
Visum benötigt wird. Dies gilt selbst dann, wenn z.B. lediglich Verträge unterzeichnet oder
Vorträge gehalten werden sollen. Techniker/Mechaniker, die Instandsetzungs- oder
Aufbauarbeiten vornehmen sollen, benötigen grundsätzlich ein Visum. Die nachträgliche
Erteilung eines Visums in Brasilien selbst ist nicht möglich.
Doppelstaater: Es wird darauf hingewiesen, dass Reisende, die neben der deutschen auch
die brasilianische Staatsangehörigkeit besitzen, nur mit einem brasilianischen Reisepass
nach Brasilien ein und ausreisen können. Besonders wer in Brasilien geboren ist oder einen
brasilianischen Elternteil besitzt, sollte sich deshalb immer mit der brasilianischen
Auslandsvertretung in Verbindung setzen, um zu klären, ob gegebenenfalls ein
brasilianischer Reisepass oder eine Negativbescheinigung zur Einreise erforderlich ist.
Minderjährigen, die nicht von beiden Elternteilen begleitet werden, ist die Ein- und
Ausreise nur mit einer richterlichen Reisegenehmigung bzw. mit einer vor einem
brasilianischen Konsularbeamten abgegebenen Einverständniserklärung des anderen
Elternteils gestattet.
Weitere und aktuelle Informationen können auch im Internet unter
http://www.brasilianische-botschaft.de/konsulat/docs/touristen.htm abgerufen werden.
Besondere strafrechtliche Vorschriften
Vor Drogenkonsum wird nachdrücklich gewarnt. Selbst bei Mitführung weniger Gramm illegaler
Drogen drohen hohe Strafen. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen
Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe
zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung
und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass solche
Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch
in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden.
Verstöße gegen Bestimmungen zum Schutz einheimischer Tiere und Pflanzen werden
strafrechtlich verfolgt. Besonders streng werden Versuche verfolgt, freilebende und
geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt auch für viele
Gattungen von Zierfischen aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und �samen
sowie für Insekten und Spinnen.
Für Reisen in Indianerschutzgebiete werden vorher bei der FUNAI (Nationale
Indianerstiftung) einzuholende Genehmigungen benötigt. Wer ohne eine solche
Autorisierung angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und
empfindlichen Strafen rechnen.
Medizinische Hinweise
Impfschutz: Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt Schutz gegen
Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate auch
Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Jagd, Jogging u.a.) kann
Impfschutz auch gegen Tollwut und Typhus sehr sinnvoll sein. Im persönlichen
Beratungsgespräch mit dem Tropenarzt bzw. dem Impfarzt mit tropen- und
reisemedizinischer Erfahrung sollen diese und andere Fragen entschieden werden.
Eine gültige Gelbfieberimpfung wird bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet verlangt und
ist bei Reise in das Amazonasgebiet sehr sinnvoll.
Denguefieber
Vor allem im Bundesstaat Rio de Janeiro treten in den Sommermonaten (November bis
April) wiederholt Epidemien des Denguefiebers auf, das von der Mücke Aedes Aegypti
übertragen wird und bei einzelnen Patienten auch ernsthafte Gesundheitsschäden zur Folge
haben kann. Daher wird Reisenden empfohlen
- den Körper schützende Kleidung zu tragen (lange Hosen, langärmelige Hemden),
- Insektenschutzmittel zu benutzen,
- Insbesondere frühmorgens und nach Regenfällen, wenn die Mücken am häufigsten
auftreten, den Aufenthalt im Freien zu meiden.
HIV / Aids: Durch Sexualkontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder
Kanülen) besteht das Risiko einer lebensgefährlichen AIDS-Infektion.
Prophylaxe: Durch hygienisches Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts lau
Aufgewärmtes) können die meisten z.T. auch gefährlichen Durchfälle und durch einen
konsequenten Mückenschutz (Repellentien, Mückennetz, bedeckende Kleidung, Verhalten)
können viele andere Tropen- und Infektionserkrankungen ganz vermieden werden. Dazu
zählen auch das Denguefieber, das - auch in den Städten -zugenommen hat, und die
Malaria. Weitere Tropen- und Infektionserkrankungen kommen vor, allerdings in sehr
unterschiedlicher Gefährdung der Reisenden.
Medikamente zur Prophylaxe gegen Malaria sind in einigen Landesteilen sinnvoll. Für die
Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B.
Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche
Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten
sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw.
Reisemediziner besprochen werden.
Die medizinische Versorgung im Lande ist, soweit es sich um die größeren Städte
handelt, mit der in Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch,
apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Ein ausreichender, weltweit gültiger
Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind
dringend empfohlen. Zur Frage einer individuellen Reiseapotheke ist Beratung durch einen
Tropenarzt bzw. Reisemediziner sinnvoll.
Die Kosten für ärztliche Behandlungen und Krankenhausaufenthalte sind z.T. erheblich
höher als in Deutschland. Sie werden von deutsche Krankenversicherungen oft nicht oder
nur teilweise abgedeckt. Rücksprache mit dem zuständigen Krankenversicherungsträger
vor Reisebeginn bzw. Abschluss einer Reisekrankenversicherung sind deshalb dringend zu
empfehlen.
Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen
bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung.
Sicherheitshinweis-Brasilien-Stand: 09. Dezember 2004
Die Großstädte Brasiliens, insbesondere Rio de Janeiro und São Paulo, weisen eine hohe
Kriminalitätsrate auf (Eigentumsdelikte, Gewaltverbrechen, Entführungen; siehe auch
allgemeine Informationen). Vom Besuch von Elendsvierteln (Favelas) wird generell
abgeraten. Häufig werden sie von Drogenbanden kontrolliert. Zwischen den Banden kann
es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen, die auch Unbeteiligte in
Mitleidenschaft ziehen können. Vorsicht ist auch in den als sicherer geltenden Stadtteilen
angebracht.
Nach Einbruch der Dunkelheit ist besondere Vorsicht geboten, vor allem in weniger
belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden, sowie in Rio auch auf den
Zubringerautobahnen zum Flughafen, der Linha Vermelha, der Linha Amarela und der
Avenida Brasil. Auch der zwischen dem nationalen und dem internationalen Flughafen in
Sao Paulo verkehrende Zubringerbus war bisher vor gelegentlichen Überfällen nicht sicher.
Als Alternative können Taxis in Anspruch genommen werden.
Bei Überfällen wird empfohlen, keinen Widerstand zu leisten. Die oft unter Drogeneinfluss
stehenden Täter sind in aller Regel bewaffnet und schrecken vor Gewaltanwendung auch
aus nichtigem Anlass nicht zurück.
Einige einheimische Samen, Pflanzen, Tiere, besonders im Amazonasgebiet, desgleichen
Fossilien und bestimmte Mineralien stehen unter strengem gesetzlichen Schutz. Verstöße
gegen die entsprechenden Bestimmungen werden auch mit Freiheitsstrafen geahndet (siehe
strafrechtliche Vorschriften).
Das Auswärtige Amt rät dringend, auf Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung zu
achten.Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Landes wird im Zweifelsfall angeraten.
Auswärtiges Amt, Bürgerservice, Referat 040, 11013 Berlin, Tel. 030/5000-0, Fax 030/5000-3402.
Die Reisehinweise sind auch im Internet unter http://www.diplo.de abrufbar.
Zuständige deutsche Auslandsvertretung
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Brasilia
Embaixada da República Federal da Alemanha
Avenida das Nações, Quadra 807, Lote 25
70415-900 Brasília - DF
Tel.: (00 55 61) 442-7000
Fax.: (00 55 61) 443-7508
Internet: www.alemanha.org.br
E-Mail: info.brasilia@alemanha.org.br.
Die Adressen der Generalkonsulate und der Honorarkonsuln in Brasilien finden Sie unter
dem Link "Deutsche Vertretungen" auf der Länderseite Brasilien (www.diplo.de, "Länder-
und Reiseinformationen".)

 

Botschaft in Deutschland:

Wallstr. 57,10179 Berlin
Tel.: 030 / 7 26 28-0
Fax.: 030 / 7 26 28-320 oder -321
E-Mail: brasil@brasemberlim.de