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¡ Hola Amigos !
Nach Rio und 11 Tagen Strandurlaub mit Romys Eltern in Búzios sind
wir nun wieder auf Reisen mit dem Ziel argentinisch-chilenisches Seengebiet.
... doch der Reihe nach.
Am 9.Maerz machten wir uns mit dem Bus von Teresópolis aus auf den
Weg nach Rio de Janeiro.
Eine Unterkunft hatten wir uns schon vorher ueber das Internet gebucht
und zwar die, in welche schon Romys Eltern 2 Tage zuvor abgestiegen
waren. Der Gefaehrlichkeit Rios durch Geldbeduerftige und -nehmende
Menschen bewusst, nahmen wir uns am Busbahnhof ein Taxi und liessen
uns zu der Pousada fahren, die in einer Favela im Stadtbezirk Santa
Teresa gelegen ist.
Leider scheint diese Unterkunft ausser im Internet keinerlei Werbung
zu betreiben, so dass sowohl der Taxifahrer, als auch seine Kollegen,
Polizisten und Passanten keine Ahnung ueber deren Lage hatten und
wir mehrmals die Strasse ohne Ergebnis auf und ab fuhren. Zur Erklaerung
muss man sagen, dass die Pousada in einem bergigen Gebiet, ohne Strassenanbindung
liegt und wir nur den Zugang zu einer der hinfuehrenden Gassen suchten.
Letztendlich konnte dann doch jemand helfen und wir wurden an einem
Eisentor, dass den Zugang zur Favela markierte, abgesetzt.
Wer mit dem Begriff Favela nichts anfangen kann, ... nachfolgend ein
Auszug aus der Wikipedia-Enzyklopaedie:
Mit Favela werden die besonders
in Randlagen der großen Städte Brasiliens liegenden Armenviertel bezeichnet.
Diese bestanden früher nur aus Kistenbrettern, Blechkanistern und
Palmwedeln, mittlerweile aber gerade in Großstädten auch aus Steinen
und Holzbrettern. Die ersten Favelas entstanden im Zuge der Sklavenbefreiung
1888 aufgrund des danach einsetzenden großen Zustroms in die Städte
und haben sich seitdem ständig ausgebreitet. Daran haben auch die
Versuche der Militärdiktaturen 1964-79, mit teilweise drastischen
Methoden eine Zurückdrängung dieser urbanen Siedlungsräume zu erreichen,
nichts geändert. Man schätzt, dass heute (2004) ca. 30 % der Einwohner
Rio de Janeiros in Favelas leben. Gerade in Rio de Janeiro ist die
Situation in den Favelas aber nicht mehr so schlecht wie früher, vor
allem seit die Regierung im Jahr 2000 das Programm "Favela Bairro"
begonnen hat, welches bis 2010 in alle Favelas Strom, Wasser, Kanalisation
etc. bringen soll. Man übertreibt nicht, wenn man die Favelas als
"Stadt in der Stadt" bezeichnet; sie sind weitgehend unabhängig von
der offiziellen Stadtverwaltung organisiert, oft unter der Leitung
des Anführers des dortigen Drogenkartells. Deshalb gestaltet sich
die Lebensqualität der Bewohner in den einzelnen Favelas auch durchaus
unterschiedlich. Die größte Favela ist Rocinha im Süden von Rio de
Janeiro mit ca. 250.000 Einwohnern, wobei offiziell allerdings nur
56.000 angegeben werden (2000). Vergleichbare Marginalsiedlungen findet
man auch in den meisten anderen Entwicklungsländern wo sie jedoch
oft andere Bezeichnungen haben. Es wäre jedoch falsch, Favelas als
Slums zu bezeichnen.
Durch eine dieser Favelas irrten wir also nun mit unseren Rucksaecken,
ohne auf Grund der fehlenden Ausschilderung eine Ahnung zu haben,
wo
wir diese in dem dort herrschenden Gassengewirr finden koennten.
Mit Hilfe einiger Bewohner fanden wir unsere Unterkunft dann aber
doch und konnten als erstes von unserem Balkon aus die wunderschoene
Aussicht ueber Rio de Janeiro und den Zuckerhut geniessen und nach
einem ersten kleinen Abstecher in das centro, am Abend mit Romys Eltern
unser Wiedersehen mit ein paar Caipirinias begiessen.
Den Freitag nutzten wir dann gemeinsam zu einem Ausflug auf den "Pão
de Açúcar", dessen 394 m hoch gelegene Gipfel mit einer Seilbahn in
2 Etappen zu erreichen ist. Von dort aus hatten wir bei besten Wetter
einen prima Blick ueber Rio, sowie die Ipanema- und Copacabanabuchten
mit ihren Straenden.
Sonnabendfrueh flogen Brigitte und Rainer dann weiter nach Foz de
Iguaçu, waehrend wir den Nachmittag zu einem Spaziergang entlang des
angeblich schoensten Strandes der Welt, der Copacabana, nutzten.
.......... na ja, einen Traumstrand haetten wir uns schon etwas anders
vorgestellt.
Am Sonntag ging es dann mit einer Zahnradbahn auf den 710 m hohen
Corcovado mit seiner Christusstatue, von wo aus die Aussicht auf Rio
noch spektakulaerer sein sollte als vom Zuckerhut. Wir hatten allerdings
mit dem Wetter ein wenig Pech, so dass wir nur in den ersten 5 Minuten
ein paar Blicke hinunter geniessen konnten und die Sicht ansonsten
von einer hartnaeckig festsitzenden Wolke behindert wurde.
Damit war unser Besuch der 10 Millionen Metropole beendet und wir
fuhren Montagabend, nachdem wir Brigitte und Rainer vom Flughafen
abgeholt hatten, mit einem Sammeltransporter ins 180 km weiter noerdlich
gelegene Búzios , wo wir die Absicht hatten uns hemmungslos dem Nichtstun,
der Sonne, dem Strand, dem Meer, sowie Spiel und Spass hinzugeben.
Búzios erwies sich als sehr schoenes, gemuetliches Oertchen, in dem
wir in einer Pousada
direkt am zentralen Platz unterkamen und dessen
abendliches Treiben wir entspannt von der Terasse unserer Unterkunft
aus, mit Getraenken in der Hand, beobachten konnten. In den 11 Tagen
war uns auch der Wettergott gnaedig und belohnte uns mit blauen Himmel,
Sonnenschein und mehr als angenehmen Temperaturen. Einen Tag erkundeten
wir auch mit Hilfe eines Buggys die Halbinsel, dessen Mietung sich
aber auf Grund der Eigenschaft einiger Brasilianer, viel zu versprechen
und nichts zu halten, als etwas schwieriger als gedacht erwies.
Am Sonnabend hatten wir dann aber letztendlich einen Buggy zur Verfuegung
und konnten mit dem knallpostgelben Gefaehrt zu viert durch die Gegend
ruckeln.
..... ein Heidenspass, wenn man nicht ein normales Auto als Fahrgefuehlsmasstab
zu Grunde legt.
Wie immer viel zu schnell verging die Zeit und am Freitag den 24.
Maerz hiess es Abschied von Brigitte, Rainer und Búzios nehmen und
uns wieder den oeffentlichen Verkehrsmitteln des suedamerikanischen
Kontinents anvertrauen.
Da wir Brasilien als zu teuer empfanden und uns auch einige Einheimische
mit ihrem Verhalten irritierten, hatten wir schon vor Búzios beschlossen
nicht wie urspruenglich beabsichtigt weiter noerdlich zu reisen, sondern
wieder suedwestlich ins argentinisch-chilenische Seengebiet zu fahren.
Ganz einfach dachten wir. Fahren wir eben mal nach Rio, von dort aus
ueber Nacht die 1165 km nach Florianópolis, gucken uns dort noch das
Staedtchen an und von dort aus wird dann schon etwas nach Argentinien
rueber fahren.
..... aber Pustekuchen ..... der eine Bus fuhr 2 Tage spaeter zu einem
Grenzort, an dem wir mitten in der Nacht angekommen waeren, bei einem
anderen Unternehmen sollte zwar ein Bus nach Santa Fé fahren, aber
auf Nachfrage gab es diese Verbindung dann doch nicht und bei wiederum
einem anderen Unternehmen war noch ein Plaetzchen fuer eine 36 Stunden
Fahrt nach Cordoba frei, aber dafuer haetten wir bis zum 18. April
!!!!! (3 Wochen spaeter !!!!) warten muessen.
Ja gehts noch? Wir beschlossen also in die naechst groessere Stadt,
nach Porto Alegre, zu fahren und von dort aus unser Glueck zu versuchen.
Sonntagnachmittag kamen wir dort an und attakierten auch sogleich
voller Hoffnung die verschiedenen Busgesellschaften mit unseren Fragen.
Welch Ernuechterung .... die eine Gesellschaft bot trotz Werbung keine
Fahrt nach Argentinien an und die andere fuhr erst wieder Freitag,
was aber auch egal war, da der Bus eh ausgebucht war. Nach kurzer
Beratschlagung zogen wir unsere allerletzten Idee aus dem Aermel und
bettelten um eine Fahrt nach Uruguay, wohin wir eigentlich ueberhaupt
nicht wieder wollten. Welch ein Wunder ..... noch am selben Abend
fuhr ein Bus ueber Punta del Este nach Montevideo. Wir kauften uns
also zwei Tickets nach Punta del Este und werden jetzt sehen wie wir
von dort aus weiter westlich ins Seengebiet von Argentinien und Chile
kommen.
Ueber dies und noch viel mehr dann im naechsten Tagebucheintrag.
Seid wie immer lieb gegruesst
von
Romy & Dirk |
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